Rezension

Erschreckend

Die letzte Witwe - Karin Slaughter

Die letzte Witwe
von Karin Slaughter

Bewertet mit 5 Sternen

Sara Linton und Will Trent sind zu einem Besuch bei der Familie, als man zwei laute Explosionen durch die nachmittägliche Stille dröhnen hört. Die Explosionen kommen vom Campus und weder Will noch Sara zögern, um zur Hilfe zu eilen. Doch schon an der nächsten Kreuzung werden sie von einem Unfall gestoppt. Auch hier wollen sie helfen, erkennen jedoch zu spät, dass sie mitten in einen Hinterhalt geraten, bei dem Sara entführt wird. Die Spuren führen Will direkt zu einer Gruppierung, die nicht nur wie eine Sekte lebt, sondern auch radikale Parolen verbreitet und um ihr Ziel zu erreichen, scheut der Anführer vor nichts zurück, auch nicht über Berge von Leichen. Denn bereits zwei Monate zuvor entführten sie die Wissenschaftlerin Michelle Spivey, die ihre Schwerpunkte der Forschung auf Seuchen legt. Wozu benötigen sie Spivey? Und wird es Will gelingen, Sara aus den Fngen der IPA zu befreien?

Meine Meinung

Karin Slaughter ist für mich immer ein Garant für spannende Lesestunden und ich gehöre eher zu denen, die Sara und Will als Paar definitiv mögen, auch wenn ich der Autorin eine damalige Entscheidung zu einem Protagonisten (Leser der Reihe wissen, wovon ich rede) immer noch nicht richtig verzeihen kann.
Trotzdem verehre ich die Bücher der Autorin und auch ihr neuer Thriller klang nach spannenden Lesestunden, die ich auch definitiv erhalten habe. Karin Slaughter schreibt einfach absolut flüssig und mitreißend und lässt dem Leser immer genug Spielraum, um mitzurätseln und sich alles selbst vorzustellen.
Mit dem Einstieg hat mich Karin Slaughter allerdings zunächst überrascht, denn sie beginnt damit, immer wieder die gleiche Zeit aus unterschiedlichen Perspektiven wiederzugeben. Dies war zunächst ein bisschen langatmig, doch ich war auch irgendwie gespannt darauf, wie unterschiedlich Menschen das gleiche wahrnehmen. Das ganze hat für mich dazu beigetragen, die Personen des Thrillers noch einmal lebendiger vor mir zu sehen, sie glaubhafter und authentischer werden zu lassen.
Schnell wurde es aber spannend und während Sara von dieser radikalen Gruppierung entführt wird, bleibt Will nur eines: er muss alles daran setzen, um sie wieder zurückzubekommen. Die Beschreibungen des Camps der Entführer war wirklich beängstigend und brachte mich immer wieder aus der Fassung und ging mir dann auch sehr nah. Karin Slaughter hat hier ein Bild heraufbeschworen, dass ich mir nur allzu gut vorstellen könnte und das mir extrem glaubwürdig vorkam. Ich habe hier regelrecht an den Seiten geklebt und mitgehofft, gezittert und gebangt. Ansonsten möchte ich gar nicht viel mehr zur Handlung erzählen, denn dieses Buch ist absolut lesenswert und auch wenn man vielleicht noch nichts von der Autorin gelesen hat, kann man dem Inhalt gut folgen. Wobei ich finde, dass man ruhig die Reihenfolge einhalten kann, denn die Bücher sind alle lesenswert.
Wie auch aus ihren anderen Thrillern bekannt, wechselt Slaughter immer wieder die Perspektiven, so dass man als Leser immer ganz dicht am Geschehen bleibt und alles “live” miterlebt.
Will und Sara mag ich einfach und sie sind mir sehr ans Herz gewachsen. Beide sind auf ihre Art etwas besonderes und ihre Vergangenheiten nicht immer einfach. Ich habe mit beiden schon so oft mitgezittert, dass ich einfach das Gefühl habe, alte Bekannte zu treffen. Doch neben Will und Sara konnte mich Slaughter wieder mit den Charakterzeichnungen ihrer Nebencharaktere, in diesem Fall des Anführers der “Sekte” überzeugen. Sie hat hier einen Charakter gezeichnet, der äußerst charismatisch wirkte. Er hat in mir ein ganz beklemmendes Gefühl hervorgerufen, denn mit dieser Figur hat Slaughter sehr gut verdeutlicht, wie und warum so manch einer solch einem Menschen folgt.

Mein Fazit

Karin Slaughter hat mich bisher noch nie mit einem Thriller enttäuscht und auch mit dem neuesten Thriller “Die letzte Witwe” hat sie mir wieder spannende Lesestunden beschert. Ihre Ausarbeitung der Charaktere, neben den bereits bekannten Personen, ist ihr wirklich glaubwürdig gelungen. Hier zittert man dann noch einmal mehr mit, denn man hofft und bangt, ob es Will gelingen wird, Sara zu befreien. Wie immer spannend, mitreißend und fesselnd!