Rezension

Etwas zu klischeehaft

Vielleicht mag ich dich morgen
von Mhairi McFarlane

Bewertet mit 3.5 Sternen

Anna ist Geschichtsdozentin an einer Universität. Heute ist sie mit ihrem Leben eigentlich ganz zufrieden. Sie hat ihr Schultrauma – Sie wurde damals aufgrund ihrer Figur gehänselt und gemobbt- überwunden, bzw. verdrängt bis sie zu einem Klassentreffen geht und dort James wieder trifft, der sie damals auf der Abschlussfeier vor allen anderen blamiert hat. Doch James scheint sie nicht wieder zu erkennen. Kurze Zeit später muss Anna feststellen, dass sie nun auch beruflich mit James zusammenarbeiten muss, da für eine von ihr geplante Ausstellung eine App entworfen werden soll, um die sich die Werbeagentur von James kümmern soll. Sie muss folglich eng mit James zusammenarbeiten und dieser scheint ihre wahre Identität immer noch nicht zu kennen. Denn James hat gerade auch eigene Probleme. Er hat sich von seiner Frau Eva getrennt und lebt zusammen mit ihrem gemeinsamen Kater Luther in seinem neuen Haus, dass er alleine jedoch nicht bewohnen möchte.

Inhalt:

Der Inhalt des Buches hat mir an sich gut gefallen. Ich finde die Geschichte sehr amüsant, auch wenn es sich hier um eine typische Geschichte nach dem Motto „hässliches Entlein wird zu einem schönen Schwan und bekommt plötzlich mehr Beachtung“ handelt. Ich finde es ist ein schöner Roman zum Träumen, der jedoch nicht wahnsinnig anspruchsvoll ist. Ich finde die Geschichte ein klein bisschen zu lang geraten, da stellenweise nicht besonders viel passiert und ich das Gefühl hatte, dass alles künstlich in die Länge gezogen wird. Außerdem finde ich, dass wie in beinahe allen Frauenromanen das Ende sehr vorhersehbar ist. Ich hatte mir hier noch eine zumindest kleine überraschende Wendung gewünscht.

Schreibstil und Aufbau:

Das Buch unterteilt sich in viele relativ kurze Kapitel. Die Länge der Kapitel allerdings variiert je nach Handlungsort, was gut ist. Ich finde die Kapitellänge sehr angenehm, da sie nicht zu kurz und nicht zu lang sind und man zwar jeder Zeit die Möglichkeit hat das Buch zu beenden, die Kapitel aber so lang sind, dass man nicht immer von einer Szene in die nächste springt, ohne dort richtig angekommen zu sein.

Der Schreibstil des Buches hat mir sehr gut gefallen. Ich finde die Sprache sehr schön. Ich finde auch, dass alles sehr gut beschrieben ist, sodass ich mir Handlung sehr gut bildlich vorstellen konnte. Außerdem finde ich, dass der Schreibstil sehr lebendig ist. Ich hatte das Gefühl, dass alles sehr authentisch ist und die Figuren durch die Sprache richtig zum Leben erweckt werden, das hat mir gut gefallen. Auch die viele wörtliche Rede macht das Buch lebendiger.

Charaktere:

Die Charaktere des Buches haben mir gefallen. Ich finde sie realistisch und besonders Anna ist mir sehr sympathisch geworden. Ich finde es gut, wenn man mit den Protagonisten sympathisiert, da ich so noch mehr von der Geschichte eingenommen werde, da ich anfange mit den Protagonisten mit zu fiebern. So war es auch bei diesem Buch, ich vermute, dass es mir wesentlich weniger gut gefallen hätte, wäre Anna mir nicht so sympathisch gewesen. Auf der anderen Seite finde ich aber auch, dass die Charaktere in diesem Buch sehr klischeehaft sind. Ich finde sowohl Anna als auch James erfüllen sehr viele Klischees und Vorurteile. Solche Figuren mag ich in Büchern eigentlich nicht so gerne, da sie meistens zu berechenbar sind. Hier hielt sich das ganze allerdings noch in Grenzen.

Cover und Klappentext:

Das Cover des Buches gefällt mir sehr gut. Ich finde, das Buch ist mal etwas völlig anderes. Es ist mir direkt aufgrund des Covers ins Auge gesprungen und auch jetzt finde ich das Cover immer noch sehr schön gestaltet. Besonders gut gefallen mir die knalligen Farben, die sehr gut zum Sommer und generell zu Frauenromanen passt.

Der Klappentext des Buches gefällt mir ebenfalls, da er keine falschen Erwartungen weckt und das Geschehen insgesamt sehr gut zusammenfasst. Darüber hinaus verrät er nicht zu viel über den Inhalt des Buches, sodass sich das Lesen immer noch lohnt.

Fazit:

Obwohl mir der Schreibstil des Buches sehr gut gefällt, gebe ich dem Buch lediglich 3,5 Sterne, da ich finde, dass die Geschichte mir ein wenig zu sehr nach dem Motto „hässliches Entlein“ ist. Außerdem finde ich die Charaktere klischeehaft, was sie für mich nicht mehr so einzigartig macht. Da mir das Buch aber an sich gut gefallen hat, finde ich die Sterne gerechtfertigt. Ich finde das Buch dennoch sehr lesenswert, da es mich gut unterhalten hat und mir ein paar heitere Lesestunden beschert hat.