Rezension

Fesselnder Krimi über NS-Raubkunst

Das neunte Gemälde -

Das neunte Gemälde
von Andreas Storm

Im April 2016, erhält der Kunstexperte Dr. Lennard Lomberg einen mysteriösen Anruf von einen gewissen Monsieur Dupret. Dupret ruft ihn im Auftrag einer Stiftung an, die ein kubistisches Gemälde, bei dem es sich um NS-Raubkunst handelt, zurückgeben will und an dem Lomberg persönliches Interesse hat. Mehr Informationen sollen bei einem weiteren Treffen geliefert werden, doch zudem kommt es nicht, denn bevor er sich mit Dupret treffen kann, wird dieser tot aufgefunden und das BKA steht vor seiner Tür und verdächtigt Lomberg mehr über den Fall zu wissen. Infolgedessen begibt sich Lomber auf die Suche nach Antworten und kommt so einem dunklen Familiengeheimnis auf die Spur.

Auf drei Zeitebenen und in mehreren Handlungssträngen wird dann das Rätsel um das neunte Gemälde nach und nach aufgelöst, und die Geschichte, die sich dahinter verbirgt, hat es in sich. Als Leserin reist man in die Vergangenheit nach Paris zur Zeit der deutschen Besatzung in die junge Bundesrepublik und in die Gegenwart, wo man Lomberg quer durch Europa dabei begleitet, wie er Lichts ins Dunkle bringt. Unterstützung erhält er auch durch seine Tochter und der Kriminalrätin Sina Röhm. Es geht um Beutekunst und die Rolle, die Lombergs Vater in Paris gespielt hat und wie er in den 60er-Jahren dann Karriere machte.

Die Handlung ist komplex aber logisch aufgebaut und wenn man sich an den leicht anspruchsvollen und dialoglastigen Schreibstil gewöhnt hat, ist es schwer sich dem Bann des Buches zu entziehen. Dem Autor ist es hierbei auch gut gelungen, geschichtliche Fakten und Ereignisse gut mit fiktiven Inhalten zu mischen, sodass authentische Charaktere und eine glaubwürdige Geschichte entstanden sind, die sich so auch in Wirklichkeit so hätte zutragen können.

Alles in allem ist „Das neunte Gemälde“ von Andreas Storm ein vielschichtiger Krimi, der vor allem durch seine interessanten und gut gezeichneten Charaktere sowie einer gut konstruierten und fesselnden Handlung überzeugen kann. Klare Leseempfehlung für all diejenigen, die sich für Kunst, insbesondere Raubkunst, interessieren und Fans von anspruchsvollen Krimis sind.