Rezension

Flucht und Suche zugleich

Escape - Jennifer Rush

Escape
von Jennifer Rush

Bewertet mit 4 Sternen

Anna lebt mit ihrem Vater alleine seit die Mutter verstoben ist. Sie hat kaum Kontakt zu anderen Personen und hat auch kein großes Interesse daran. Lediglich die vier Jungen namens Sam, Trev, Cas und Nick, die in einzelnen Zellen im Keller des Hauses untergebracht sind, interessieren Anna brennend, seit sie von deren Existenz weiß. Die Jungen werden von ihrem Vater erforscht. Dieser arbeitet für die Sektion, einer Gesellschaft über die Anna nicht sehr viel weiß. Die junge Frau unterstützt ihren Vater bei der Arbeit, schleicht sich aber auch gerne nachts alleine in den Keller, denn ihr Herz schlägt für einen der jungen Männer, für Sam. Als die Sektion die Männer abholen möchte, kommt es zu einem Fluchtversuch, der auch gelingt. Annas Vater ist daran nicht ganz unbeteiligt und er bittet Anna mitzufliehen und niemals zurückzukehren. Mit der Flucht werden Anna und die vier Männer zu Gejagten, die Sektion verfolgt sie überallhin und niemand weiß, ob, wo und wie diese Flucht je enden wird.

„Escape“ ist der erste Band einer Reihe und ein wirklich rasanter Thriller, der den Leser von der ersten bis zur letzten Seite fesselt. Die gesamte Geschichte ist in der Ich-Perspektive aus Annas Sicht geschrieben und lässt den Leser teilhaben an den Emotionen und Gedankengängen der jungen Frau. Gemeinsam mit Anna kann man daher rätseln was überhaupt Sam, Trev, Cas und Nick für die Sektion bedeuten und welchem Zweck sie dienen. Dieses Rätsel zu lösen ist gar nicht mal so einfach, denn das Erinnerungsvermögen der vier Männer reicht nicht weit zurück, jedenfalls nicht über die Zeit, die sie im Keller des Hauses hinter Plexiglasscheiben verbracht haben. Aber es gibt eine Vergangenheit und einige Hinweise dazu tragen die Jungen im wahrsten Sinne des Wortes auf der Haut.

Der Roman ist sehr gut zu lesen und bietet ein gleichbleibendes und spannendes Tempo. Er ist nicht nur für jugendliche, sondern sicher auch für erwachsene Leser lesenswert. Mit diesem 1. Band wird das Rätsel um die Sektion und die Vergangenheit der Männer insgesamt zwar nicht gelöst und am Ende sind noch einige Fragen offen, dennoch schafft es die Autorin einen durchaus gelungen Abschluss zu finden, was ja bei Reihen eher selten der Fall ist.

Das Cover passt übrigens perfekt zum Buch. Es ist nicht reißerisch gehalten und durch seine dezente Farbgebung auch nicht auffallend. Der Baum jedoch hat eine große Bedeutung und jeder der das Buch gelesen hat, wird wissen welche.

Wer sich auf eine Reise ins Ungewisse begeben möchte und Teil eines Experimentes mit Menschen werden möchte, der sollte Anna, Sam, Trev, Cas und Nick begleiten auf ihrer Flucht und der Suche nach ihrem wahren Ich. „Escape“, das ist Flucht und Suche zugleich und für den Leser eine rundum gelungene Story.

Copyright © 2013 by Iris Gasper