Rezension

Frida Kahlo - Eine starke selbstbewußte Frau

Frida Kahlo und die Farben des Lebens - Caroline Bernard

Frida Kahlo und die Farben des Lebens
von Caroline Bernard

Bewertet mit 5 Sternen

„Frida Kahlo und die Farben des Lebens" von Caroline Bernard (atb – aufbau taschenbuch)

Die Erzählung beginnt nach einem kurzen Prolog im September des Jahres 1925. Frida ist jung, verliebt, sehr lebenslustig und voller Pläne. Sie möchte Ärztin zu werden. Abrupt wird dieses Vorhaben beendet durch einen schrecklichen Busunfall, dessen Folgen sie ihr gesamtes Leben auf schmerzhafteste Weise ertragen muss. Sie begegnet dem viel älteren Malerfürsten Diego Rivera und sie verlieben sich ineinander. Von ihm wird sie nie wieder lassen können, obwohl er sie betrügt. Beide brauchen sich wie die Luft zum Atmen und er unterstützt sie auch bei ihrer Malerei. Frida findet ihren ganz eigenen Weg, lernt viele bedeutende Menschen, meistens Künstler kennen, die sie dabei begleiten und bestärken.

Dieser Roman las sich für mich weg wie nichts. Das Leben der berühmten mexikanischen Malerin Frida Kahlo stellte die Autorin in sehr unterhaltsamer Weise dar. Die allseits bekannten Fakten werden von ihr in realistisch wirkenden Szenarien plausibel beschrieben. Die Dialoge sind lebensecht und so nah erzählt als wäre man dabei gewesen. Ich bewundere die Stärke dieser Frau, die nicht nur zahlreiche Operationen, sondern auch Fehlgeburten erleiden musste. Trotz der erheblichen, körperlichen Einschränkungen verlor sie weder ihre kreativen Ziele aus den Augen und nie ihre weibliche Anmut. Frida Kahlo war eine starke Persönlichkeit und eine Stilikone ihrer Zeit. Mit großer Würde, einer bewundernswerten Selbstbeherrschung und mit notwendiger Eigenliebe ertrug sie die Eskapaden ihres Mannes und zog für sich zum Selbstschutz die Konsequenzen, die oft auch unerträglich für sie waren.

S. 143 „Ich werde nie wieder so tun, als würde ich Dinge nicht sehen, bloß weil sie unangenehm sind...es ist besser, die Wahrheit zu benennen, auch wenn sie weh tut,...Die Lüge erschlägt einen irgendwann hinterrücks.“

Sie hatte zwei große Lieben, die zu Diego Riviera (trotz allem Wenn und Aber) und die zur Malerei. Beide erhielten sie aufrecht.

S. 314/315 „Das Malen macht neben Diego mein Leben aus...Ohne meine Bilder wäre ich wohl schon verrückt geworden. Sie haben mir geholfen, meine Trauer, meine Schmerzen, mein Leid zu überwinden.“

Durch intensive Recherche gelang es der Autorin dieses authentisches Abbild des Lebens der Frida Kahlo zu zeichnen. Mehr darüber erfährt man im Nachwort. Mich hat Caroline Bernards Erzählung sehr überzeugt.

 

Ich empfehle gern allen den lesenswerten Roman mit fünf von fünf Sternen.