Rezension

Für mich der perfekte Thriller!

Jemand -

Jemand
von Elias Haller

Bewertet mit 5 Sternen

Wie alles, was ich bis jetzt von Elias Haller schon kenne, ist auch diese neue Lektüre wieder von Beginn an spannend, richtiggehend fesselnd und vor allem aktionsreich.

Der Thriller besteht aus vier Teilen: Der Tod; Der Ruhm; Die Kunst; Die Liebe. Prolog und Epilog runden die Geschichte ab.

In 72 kurzen Kapiteln, die stets mit einem gewissen Spannungsbogen enden, erfährt der Leser von wechselnden Personen. Sie werden als der Jäger, der Fotograf, der Kurier, das Luder und der Bulle in den Überschriften benannt. Wie sie in Beziehung stehen, schildert Haller sehr packend. Die Charaktere bis in die Nebenfiguren sind durchgängig keine gewöhnlichen Typen. Sie haben alle irgendwie eine Macke, der eine mehr, der andere weniger. Auf alle Fälle tun sich unermessliche menschliche Abgründe auf. Im Klappentext ist davon die Rede, dass jemand die Hölle verdient. Doch nicht nur der Jemand verdient sie, sondern einige andere auch. Es wird nicht nur brutal gemordet, sondern es spielt auch Gewalt an Kindern und deren Missbrauch eine große Rolle.

Dass die aktiven Personen in mehr oder wenig engem Zusammenhang stehen müssen, verdichtet sich im Laufe der Handlung für mich immer mehr. Ich schlussfolgerte das auch daraus, weil der Schauplatz der verschiedenen Aktivitäten sich bald nur noch in einer Stadt befand. Das ist Chemnitz, eine Stadt, die ich mit ihren Straßen, Plätzen, Gebäuden, Örtlichkeiten sehr gut kenne. Alle Akteure sind megainteressante Charaktere bis in die Nebenrollen hinein (die Wahrsagerin, der Persönlichkeitstrainer, der Bruder vom „Luder" Josephine, Viktor, Katalena...). Es wird für mich immer interessanter, welche Rolle die Menschen im Einzelnen spielen und wie sie mit dem „Fotografen" in Verbindung stehen werden. Was hat der Fotograf, der im Internet als „Jemand" unterwegs ist, mit der kleinen Maria zu tun? Er ist ein Mörder, ein gefühlloser Killer, aber auch ein Familienvater. Warum bewegt ihn das Schicksal des Mädchens? Ich hatte unzählige Fragen. Und es gibt eine Menge Leute, die Probleme haben bzw. kriminell sind oder anderweitig nicht richtig ticken. Überraschende Wendungen gibt es zuhauf. Die Perspektiven wechseln. Die Handlungsorte auch und stets wird man mit Gewalt konfrontiert. Zart besaitet darf man nicht sein.

Das Ende des Thrillers (eigentlich nicht nur das Ende) ist ungewöhnlich.

„Jemand" ist ein außergewöhnlicher Thriller, der mich ausgezeichnet unterhalten hat und der die Höchstbewertung verdient hat.