Rezension

Für mich leider eher nur eine durchschnittliche Geschichte, obwohl es definitiv Potenzial gibt!

Der Welten-Express 1 - Anca Sturm

Der Welten-Express 1
von Anca Sturm

Bewertet mit 2.5 Sternen

Für mich leider eher nur eine durchschnittliche Geschichte, obwohl es definitiv Potenzial gibt!

~~Inhalt:
Nacht für Nacht sitzt die schüchterne Flinn Nachtigall am stillgelegten Bahnhof von Weidenborstel, dem Ort, wo zwei Jahre zuvor ihr Bruder verschwand. Bis eines Abends ein Zug herbeirollt, mit einer gewaltigen, rauchspuckenden Lokomotive. Und Flinn ... ... stürzt als blinde Passagierin in das Abenteuer ihres Lebens! Denn der Zug ist der Welten-Express, ein fahrendes Internat voller außergewöhnlicher Kinder, angetrieben mit magischer Technologie. Ein Ort, in dem Flinn Freunde findet – und Feinde. Denn der Welten-Express birgt mehr Geheimnisse, als sie sich je hätte träumen lassen ...

Meinung:
Als vor zwei Jahren Flinns älterer Bruder am stillgelegten Bahnhof von Weidenborstel verschwand, zerbrach Flinns Familie. Seit diesem Tag treibt es Flinn abends immer öfter zu diesem Bahnhof. Ihre Überraschung ist riesig, als eines Abends tatsächlich ein Zug im Bahnhof anhält. Dieser Zug sieht haargenau wie der Zug aus, der auf der Postkarte von Flinns Bruder abgebildet ist. Daher stürzt sich Flinn Hals über Kopf als blinder Passagier in ein riesiges Abenteuer. Denn der Zug, der Weltenexpress genannt wird, ist ein fahrendes Internat. Schnell findet Flinn hier Freunde, aber auch Feinde. Und wird sie es schaffen ihren Bruder wiederzufinden?

Ein Zug der ein (magisches) Internat ist? Das klingt doch sehr nach Harry Potter, aber auch nach einer vielversprechenden Idee. So waren meine Gedanken, als ich den Klappentext zu diesem Buch gelesen habe. Die Parallelen mit Harry Potter sind natürlich nicht von der Hand zu weisen, auch nach dem Lesen. Anca Sturm kombiniert allerdings bereits Bekanntes mit ihren eigenen Ideen auf eine Art und Weise die sehr gut funktioniert. So fühlt es sich nie an, als würde man einen Abklatsch von irgendeiner bekannten Reihe lesen.

Der Einstieg in das Buch wird dem Leser einfach gemacht, da er gemeinsam mit Flinn den Weltenexpress und dessen Regeln kennenlernt. So durchstreifen wir zu Beginn des Buches zusammen mit Flinn die einzelnen Wagons des Zuges und lernen dabei viele interessante Charaktere kennen.
Der Weltenexpress steckt dabei voller toller Ideen und Gepflogenheiten. So werden talentierte Kinder Pfau genannt und es gibt Unterrichtsfächer wie Heldentum, Benehmen und Kampfsport.
Besonders gut gefallen haben mir die Aufenthalte in allen möglichen Bahnhöfen der Welt. Das Flair der einzelnen Länder wurde von Anca Sturm dabei bewusst in Szene gesetzt.

Flinn ist nach dem Verschwinden ihres Bruders nicht mehr dasselbe Mädchen von Damals und setzt alles daran ihren Bruder wiederzufinden. Nicht ganz realitätsnah empfand ich es jedoch, als Flinn im Zug nicht direkt mit den Erwachsenen über ihren verschwundenen Bruder spricht, sondern sich gemeinsam mit ihren neuen Freunden auf die Suche begibt. Mir ist bewusst, dass dies für den Verlauf der Geschichte wichtig ist, ich empfand es jedoch als etwas unrealistisch. Auch andere Aktionen von ihr waren mir nicht immer schlüssig, so dass ich nicht ganz warm mit ihr geworden bin.
Flinns Begleiter durch das gesamte Buch sind das Mädchen Pegs und die Jungs Kasim und Fedor. Gerade zu Fedor entwickelt Flinn romantische Gefühle. Die Liebesgeschichte wird allerdings nur zart am Rand gestriffen, was ich als passend empfunden habe.

Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen. Dennoch hatte ich immer das Gefühl, dass mir der nötige Spannungsbogen fehlte. Die Geschichte plätschert doch eher gemächlich dahin und erst die letzten 50 Seiten konnten mich absolut überzeugen. Hier gab es dann auch Überraschungsmomente mit denen ich nicht gerechnet habe. Das Buch endet mit keinem gemeinen Cliffhanger, dennoch möchte man gerne erfahren wie sich die Geschichte im zweiten Band weiterentwickeln wird.

Fazit:
„Der Weltenexpress“ nimmt den Leser mit auf eine fantastische Reise voller Magie, Technologie und den alltäglichen Wundern des Lebens. Zwar fühlte ich mich gut unterhalten, dennoch fehlte mir die gewisse Grundspannung, die mich an die Seiten fesseln konnte und auch Flinn als Protagonistin konnte mich nicht immer überzeugen.
Lange habe ich geschwankt, ob ich 3 oder 4 Hörnchen vergebe und habe mich am Ende dann für sehr gute 3 Hörnchen entschieden.