Rezension

Genial

Vollendet - Neal Shusterman

Vollendet
von Neal Shusterman

Bewertet mit 5 Sternen

Als ich mit diesem Buch im Garten meiner Eltern lag, fragte mich mein Vater ganz schockiert, ob ich den Einband kaputt gemacht hätte :D Natürlich nicht. Das sieht von alleine so cool aber irgendwie auch düster aus.

Die drei Protagonisten, die man gleich am Anfang "kennenlernt" waren mir nicht wirklich sympathisch. Wie es auch in der Inhaltsangabe steht, ist Connor ein aggressiver Typ und Lev hat sein Leben lang eine Gehirnwäsche bekommen und denkt ganz anders über die Umwandlung und nervt daher auch ein wenig mit seinen Ansichten. Die einzige Person, die ich gleich mochte war Risa.

Ich kann nicht sagen, dass ich Lev und Connor im Laufe der Geschichte so richtig gerne hatte, aber sie wurden erträglich. Das ist nicht abwertend gemeint. Ich finde es super, dass die männlichen Protagonisten nicht unerreichbare Traumtypen sind und beide haben einen wichtigen Platz in der Geschichte, den kein andere hätte besser besetzen können.

Die Kapitel werden mal mit Auszügen aus Zeitungen der Vergangenheit (unserer Zeit) oder Texten aus der jetzigen Gesellschaft begonnen. Diese Abschnitte haben mir sehr gut gefallen, weil sie den Schritt zu dieser Gesellschaft verdeutlichen. Manche wahre Zeitungsartikel haben mich richtig geschockt und zeigen, dass die Idee von Neal Shusterman gar nicht so abwegig ist.

Insgesamt hat mich das Buch viel zum Nachdenken gebracht. Ich musste mit vielen Menschen darüber reden, um die Geschichte zu verarbeiten. Diesen Effekt hatte ich auch, als ich "Tribute von Panem" gelesen habe.

Es gab ein Kapitel, dass hat mich richtig mitgenommen und da musste ich das Buch auch kurz weglegen und ablenken. Und zwar beschreibt Neal Shusterman da Schritt für Schritt, wie einem Jugendlichen die Organe abgenommen werden. Und dieser ist die ganze Zeit bei Bewusstsein. Neal Shusterman beschreibt den Prozess so bildlich, dass man eine Gänsehaut bekommt.

"Vollendet" ist für mich bis jetzt die beste Dystopie, die ich bisher gelesen habe (Panem eingeschlossen). Das Zukunftsszenario hat mich geschockt und regt zum Nachdenken an. Die Protagonisten waren keine 08/15 Typen und irgendwie macht sie das auch so besonders