Rezension

Genretypisch

Wenn Liebe eine Farbe hätte - Leonie Lastella

Wenn Liebe eine Farbe hätte
von Leonie Lastella

Bewertet mit 3 Sternen

Everly und Weston begegneten sich auf einer Party, es fließt Alkohol in Strömen und Everly hatte überhaupt keine Lust, wollte aber ihre im Augenblick labile Freundin nicht allein lassen. Die ist nämlich grade auf dem besten Weg eine Riesendummheit zu begehen und zwar mit Weston. Der ist bekannt dafür, dass er nichts anbrennen lässt und danach mit zynischen Sprüchen nicht spart. Aber dass Weston statt Jules nun Everly küsst, war nicht geplant.

Drei Jahre später begegnen sie sich wieder. Weston hat das Studium geschmissen und arbeitet in einem Strandcafé und Everly studiert Medizin. Ihre Beziehung ging grade in die Brüche und nun braucht sie dringend einen Job, um weiterhin die Wohnung finanzieren zu können. Weston bietet ihr den idealen Job mit dem sie Studium und die Besuche in der Seniorenresidenz bei ihrer Oma bestens verbinden kann. Aber es scheint, dass der Kuss vor der drei Jahren doch etwas bedeutete.

Manchmal braucht man einfach einen Liebesroman, sich leicht unterhalten, ein wenig Romantik und viele Gefühle. Das erhoffte ich mir von Leonie Lastellas Roman „Wenn Liebe eine Farbe hätte“. Neben dem Titel war es auch der Verlag, der meine Wahl beeinflusste. DTV steht für ansprechende Bücher und auch im leichten Genre für einen gewissen Anspruch.

Nun bietet diese Geschichte zwar jede Menge Dramatik und Emotionen, aber die niveauarme Sprache hat mir das Vergnügen ziemlich vermasselt. Die Autorin schwelgt in Adjektiven und Bildern, alles ist dick aufgetragen und dabei ziemlich flach. Auch ihre Protagonisten sind völlig überladen gezeichnet. Weston spielt natürlich nur nach außen die Rolle des Bad Boys. Tief im Innern ist er sensibel und traumatisiert. Da hat auch eine Thailand Reise mit der Begegnung eines Mönchs nichts ändern können. Everly ist hin und her gerissen, unsicher und eigentlich nie richtig erwachsen geworden. So zieht sich die Geschichte dann doch bis zum erwarteten Happy End.

Erstaunlich finde ich, dass sich eine deutsche Autorin am amerikanischen Setting versucht, aber das ist ihr auch gut gelungen. Sie trifft den Ton der etwas überdrehten High School und Campus Komödien recht gut.

Sicher eher etwas für jüngere Leserinnen, die die Zwanziger noch nicht (lange) überschritten haben, das berücksichtige ich mit wohlwollenden 3 Sternen