Rezension

Gepflegter Grusel

Dark Inside - Jeyn Roberts

Dark Inside
von Jeyn Roberts

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der Weltuntergang beginnt mit einem Erdbeben. Es gab Vorzeichen, aber die Menschheit hat sie ignoriert. Nun wird die Mehrheit zu wütenden, blutrünstigen „Hetzern“.
Vier Jugendliche schildern die Ereignisse aus ihrer Perspektive und kämpfen ums Überleben und mit sich selbst. Ihr Ziel ist ein sicherer Ort, doch was wenn die Gefahr auch von ihnen selbst ausgeht?

Die Inhaltsangabe der Dilogie „Dark Inside/ Rage Inside“ von Jeyn Roberts klang sehr vielversprechend auf mich, auch wenn die Bücher eigentlich Jugendliche als Zielgruppe haben.

Die Handlung steigt unmittelbar vor der Katastrophe ein, jeder Charakter schildert unterschiedliche Ereignisse, da sie auch in unterschiedlichen Regionen Nordamerikas leben. Da der Leser ebenso unwissend wie Aries, Michael, Clementine und Mason ist, wird bereits zu Beginn des Buches ein hohes Maß an Spannung aufgebaut, die über die gesamte Erzählung aufrecht erhalten wird.

Wer oder was jetzt hinter den Aggressionen steckt, mit denen die Menschen aufeinander losgehen und sich gegenseitig umbringen, ist noch offen. Immer wieder ist von einer Krankheit die Rede, nämlich die Menschen selbst sind dies. Also vielleicht die Rache des Planeten an uns „Parasiten“? Ich hoffe auf Auflösung im zweiten Band.

Obwohl man im Laufe der Handlung mehr über die vier Jugendlichen erfährt, bleiben die Charaktere noch recht oberflächlich. Der Fokus der Autorin lag überwiegend darauf Spannung zu erzeugen, denn die Jugendlichen entkommen oft nur knapp dem Tod. Auch die Versorgung mit Nahrung und das Finden eines Unterschlupfs spielt eine große Rolle, wobei mir das oft schon zu einfach ging. Natürlich ist der Supermarkt, den sie aufsuchen noch nicht vollständig geplündert, etc. Der Kampf ums Überleben erinnerte mich meist sehr an die Serie „The Walking Dead“, obwohl es hier um eine andere „Art“ Zombies geht. Die Hetzer erleben nämlich auch noch klare Momente und im Laufe der Zeit versuchen sie, sich zu organisieren.

An Darstellung von Gewaltszenen hat Jeyn Roberts auch nicht gespart, wobei diese der Zielgruppe entsprechend etwas entschärft sind.

Sprachlich ist „Dark Inside“ solide geschrieben und gut zu lesen. Die Kapitel der einzelnen Protagonisten wechseln sich ab, ab und zu erzählt auch eine Person unter dem Titel „Nichts“. Wer sich dahinter verbirgt, macht mich ebenfalls neugierig auf Band zwei.

„Dark Inside“ ist ein spannender und solider Thriller über die Apokalypse mit einer interessanten Idee dahinter.