Rezension

Gut, aber zu langatmig

Ohne Schuld - Charlotte Link

Ohne Schuld
von Charlotte Link

Bewertet mit 3 Sternen

Langer Weg bis zur Auflösung.

Inhalt:

Kate Linville ist auf dem Weg zu einem Wellnesswochenende, das sie von ihren Kollegen zum Abschied geschenkt bekommen hat. In Kürze wechselt sie zur North Yorkshire Police. Vor allem auch wegen ihres zukünftigen Chefs Caleb Hale, mit dem sie in der Vergangenheit bereits zwei Fälle gelöst hat. Beim Gang zur Zugtoilette kommt ihr eine Frau entgegen. Diese wird von einem bewaffneten Mann verfolgt. Kate verbarrikadiert sich mit ihr und beide kommen nur knapp mit dem Leben davon. Zwei Tage später stürzt eine junge Frau mit dem Fahrrad. Nicht nur, dass über den Weg ein Drahtseil gespannt war. Sie wird auch noch beschossen. Überlebt aber schwer verletzt. Hängen beide Fälle etwa zusammen? Zumindest war es die selbe Tatwaffe. Andere Gemeinsamkeiten finden sich nicht. Früher als geplant wird Kate zu den Ermittlungen herangezogen. Der Personalmangel an ihrer neuen Arbeitsstelle ist groß, zumal Caleb wegen eines Vorfalls suspendiert wurde.....

Leseeindruck:

"Ohne Schuld" ist Band 3 der Kate Linville Krimireihe. Ich habe zwar die Vorgänger bereits bei mir liegen, jedoch noch nicht gelesen. Aber auch ohne das Wissen aus den vorangegangenen Fällen, habe ich mich gut zurecht gefunden. Der Schreibstil von Charlotte Link ist flüssig und leicht zu lesen. Was mir gut gefallen hat. Den Fall selbst fand ich spannend und undurchsichtig. Durch eingeschobene Kapitel, die in die Vergangenheit führen, wollte ich unbedingt wissen, welches Geheimnis verborgen wird. Doch konnte ich mir lange keinen Reim darauf machen was es ist und vor allem wie das zu den aktuellen Ereignissen passt. So blieb es nicht aus, dass mich die Auflösung vollkommen überrascht hat und ich auch schlüssig fand. Aber.....der Weg bis dahin ist lang. Meiner Meinung nach konnte der Spannungsbogen nicht konstant gehalten werden. Immer wieder wurden sehr viele unwichtige Details erzählt, die mir mit der Zeit die Leselust genommen haben. Auch gibt es viele Wiederholungen. Ständig hatte ich ein Deja Vu, weil ich genau diese Aussagen ein paar Seiten zuvor gelesen habe. Zudem konnte ich mich nicht so richtig in die Figuren hineinversetzen. Keine Emotionen zu ihnen aufbauen. Wahrscheinlich haben es hier diejenigen einfacher, die auch die Vorgänger kennen.

Fazit:

Ganz klar. Charlotte Link ist eine große Erzählerin. Sie weiß wie man Spannung aufbaut, indem sie nur nach und nach Details, durch eingeschobene Kapitel aus der Vergangenheit, bekannt gibt. Allerdings kam es mir Zusehens beim Lesen vor, als müssten die Seiten unbedingt gefüllt werden, von denen es immerhin 543 gibt. Das war für mich ein bisschen so wie bei einem Konzert, bei dem man für 3 Stunden zahlt, man sich die Hälfte davon jedoch mit einer Vorgruppe zufrieden geben muss. Ich fand den Krimi gut. Mehr aber leider nicht. Ich denke Fans der Autorin werden jedoch auf ihre Kosten kommen.