Rezension

Herzerwärmende Geschichte mit grandiosem Schreibstil

Sleepless in Manhattan -

Sleepless in Manhattan
von VI Keeland

Bewertet mit 4 Sternen

Das Cover des Print-Exemplars gefällt mir ausgesprochen gut. Ich liebe die eher sanften, erdigen Farben, die fast schon im Gegensatz zum lauten, schrillen New York stehen, aber hervorragend zu der Geschichte und vor allem zu den Protagonisten passen.

Die Story an sich klingt sehr vielversprechend: Als Journalistin bei einer Zeitschrift bekommt Sadie Bisset allerlei Zuschriften und als Betreuerin der Weihnachtsrubrik auch Wunschzettel, doch im Sommer erweckt ein solcher Brief dann ihre Aufmerksamkeit. Die 10-jährige Birdie Maxwell hat gerade ihre Mutter verloren und wünscht sich gar nicht viel: Ein Glas Oliven, ein Paar Socken – und eine Freundin für ihren Vater. Sadie kann gar nicht anders, als diesem herzzerreißenden Brief zu antworten und schickt ihr prompt die Socken und die Oliven. Zudem macht sie sich auf die Suche nach der Briefeschreiberin und landet vor dem Haus der Maxwells. Dort trifft sie auf Birdies Vater Sebastian und beide kommen sich schnell näher, doch Sadie war nicht ganz ehrlich und als das rauskommt, droht sie mehr zu verlieren als nur einen Mann…

Ich liebe die Bücher von Vi Keeland und Penelope Ward. Das liegt vor allem an dem unglaublichen Schreibstil, der es jedes Mal wieder schafft, mich in die Geschichte zu ziehen, mich zum Lachen zu bringen und mich emotional zu berühren. Das ist auch bei dem Buch ab der ersten Zeile der Fall. Es gibt einfach wenig Autor: innen, die es schaffen, mich so zu begeistern und dafür zu sorgen, dass man das Buch ohne Probleme in einem Zug durchzulesen.

Auch die Charaktere habe ich ab Seite eins in mein Herz geschlossen. Sadie ist zwar ein wenig speziell und hat (wie vermutlich jeder) so ihre Fehler, aber sie ist gleichzeitig aber auch ein unglaublich empathischer Mensch, der vor allem für Birdie immer da ist. Ich fand die Briefe der Kleinen unglaublich berührend und hätte auch tatsächlich noch ein, zwei mehr lesen können. Sebastian mochte ich unglaublich gerne und auch wenn er auf den ersten Blick, wie der typische eiskalte Geschäftsmann wirkt, ist er so überhaupt nicht. Vielmehr kümmert er sich aufopferungsvoll um seine Tochter und die Menschen, die ihm wichtig sind. Mein Highlight war aber natürlich Birdie und ihr Hund Marmaduke, die vor allem zusammen immer wieder die lustigsten Situationen heraufbeschwören, sodass ich immer wieder leise lachen musste. 

Die Geschichte an sich fang wirklich vielversprechend und erfrischend anders, wenn auch nicht vollkommen innovativ. Ich mochte, dass sich selbst kleinere Missverständnisse verhältnismäßig schnell lösen, sodass sich die Beziehung nicht darauf aufbaut. Überhaupt ist die Entwicklung dieser zu Beginn des Buches sehr glaubwürdig und natürlich, das ändert sich aber im weiteren Verlauf leider ein wenig. Ab einer gewissen Stelle ging mir das alles dann doch eine Spur zu schnell, vor allem weil Sebastian sich davor auf keine Frau einlassen konnte und sich das mit Sadie ganz plötzlich ändert, vielleicht hätte man beiden einfach mehr Zeit geben können, um sich aneinander zu gewöhnen. Zudem gibt es ab einem gewissen Punkt zu viele Zufälle, die die Story an sich doch recht unglaubwürdig erscheinen lassen. Ich mag zwar, die Aussage, die das Buch dadurch macht, aber es ist mir einfach eine Spur zu unrealistisch.

Alles in allem ist auch dieses Buch wieder ein sehr gelungenes Werk von Vi Keeland und Penelope Ward, das vor allem durch den grandiosen Schreibstil und die liebevoll gestalteten Charaktere überzeugt, den Verlauf der Geschichte hat mich allerdings ab einem gewissen Punkt mehr ganz überzeugen können, sodass es nicht ganz an mein Lieblingsbuch Hate Notes heranreicht.