Rezension

Kniffeliges Puzzlespiel

Marta schläft
von Romy Hausmann

Bewertet mit 4 Sternen

Nadjas schwere Kindheit findet durch ein schreckliches Ereignis ein jähes Ende. Jahre später versucht sie ein halbwegs normales Leben zu führen. Das wird allerdings völlig auf den Kopf gestellt, als Laura, eine ehemalige Freundin, erschüttert an Nadjas Arbeitsplatz auftaucht und sie um Hilfe bittet….

 

Am Anfang sollte man konzentriert lesen, um dem Ganzen folgen zu können. Denn es gibt unterschiedliche Handlungsstränge, die nicht nur sprunghaft wechseln, sondern zunächst nicht miteinander in Verbindung gebracht werden können. Das erschwert den Einstieg zwar etwas, doch es lohnt sich definitiv durchzuhalten. Vom ersten Moment an hat man das Gefühl, dass sich etwas Dunkles und Bedrohliches zusammenbraut. Diese Atmosphäre schwebt in jedem Handlungsstrang beinahe greifbar zwischen den Zeilen. Deshalb verfolgt man angespannt dem Verlauf. Zunächst hat man keine Ahnung, wie die Stränge zusammenhängen könnten und wo und in welcher Form die eigentliche Bedrohung lauert.

 

Nach und nach gibt es Informationen, die dafür sorgen, dass man die ersten Teilchen dieses kniffeligen Puzzles erhält. Überraschende Wendungen führen allerdings dazu, dass man unsicher ist, an welche Stelle sie gelegt werden müssen. Denn das vermeintliche Bild ändert sich ständig. Dadurch gerät man in den Sog der Ereignisse und folgt gebannt dem Geschehen. Selbst kurz vor Schluss ist noch nicht ganz klar, an welche Stelle die einzelnen Teile des Puzzles wirklich gelegt werden müssen, um das richtige Bild zu zeigen. Denn selbst dann kommt es noch zu Wendungen, mit denen man nicht gerechnet hat. Dadurch bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten.

 

Nach einem nicht ganz einfachen Start, entwickelt die Handlung eine Dynamik, der man sich kaum entziehen kann.