Rezension

Langweilig

Schattengrund - Elisabeth Herrmann

Schattengrund
von Elisabeth Herrmann

Inhalt

Vor zwölf Jahren liefen zwei kleine Mädchen in ein Schneegestöber hinaus. Die eine wollte den silbernen Ritter im silbernen Grab hoch oben im Berg finden. Die andere wollte ihre Freundin nicht alleine lassen. Doch es war bitter kalt und als sie zurück wollten, verletzte sich das kleine Mädchen den Fuß. Die Freundin rannte los, um Hilfe zu holden. Und verirrte sich. Sie überlebte. Das kleine Mädchen nicht.

Kurz von ihrem achtzehnten Geburtstag bekommt Nico ein Haus vererbt. Schattengrund, das Haus ihrer Großtante Kiana in Siebenlehe, zu der sie seit zwölf Jahren keinen Kontakt mehr hatte. Ihre Eltern verbieten ihr, das Erbe anzunehmen, doch Nico will das Haus sehen. Und das Rätsel lösen, dass ihre Tante ihr aufgegeben hat. Ein Besen. Ein Stein. Eine halbe Postkarte.

Mitten im tiefsten Winter reist sie alleine nach Schattengrund nd trifft dort auf Leon. Er ist der einzige, der nett zu ihr ist und ihr hilft. Wer beobachtet sie und klaut ihre Schuhe? Wer waren die Winterhexen? Was ist damals mit dem kleinen Mädchen passiert? Und wer hat diese schreckliche Tat begangen?

Meine Meinung

Schattengrund erzählt die Geschichte eines kleines Mädchens, das missbraucht wurde und in ein Märchen flüchten wollte. Als sie starb, gaben alle ihrer Freundin Nico die Schuld. Doch als die nach 12 Jahren zurückkehrt, erinnert sie sich an nichts.mErst nach und nach kommen die Erinnerungen wieder ans Tageslicht. Die Schuld. Die Angst. Und die neue Erkenntniss, dass hinter Filis Tod mehr steckt, als alle angenommen haben.

Mir persönlich ist der Thriller zu unausgereift. Protagonistin Nico ist mir in ihrer Art unsympathisch und ich kann ihre Gedanken und Gefühle meist nicht nachvollziehen. Sie ist sprunghaft, launisch, zickig und vollkommen verzogen, dabei aber gleichzeitig wahnsinnig naiv und weltfremd. Über die Art, wie sie mit Leon umgeht und wie sie ihre Probleme lösen will, kann ich meist nur den Kopf schütteln.

Der Plot ist etwas langatmig und vorhersehbar. Im Prolog wird schon klar, um welches Verbrechen es sich handelt, zwischendurch meint man die Moralkeule schwingen zu sehen und die letztendliche Auflösung ist auch keine Überraschung. Auch zwischendurch passiert nicht sonderlich viel und was Nico sich mühsam erarbeitet, meint man als Leser schon längst zu wissen.

Sprachlich hatte ich so meine Schwierigkeiten, vor allem in der ersten Hälfte, als versucht wurde, Jugendsprache in die Dialoge mit einfließen zu lassen. Auch das hat die Figuren, die an sich recht blass wirken, in kein besseres Licht gerückt. Es liest sich etwas holprig und nicht so flüssig, wie ich es mir für einen guten Jugendthriller wünsche.

Die Geschichte ist okay, aber nichts Besonderes. Gerade bei einer Idee, die nicht neu ist, muss die Umsetzung den Leser mitreißen. Andere werden Schattengrund vielleicht verschlingen, mich konnte er nicht überzeugen.

2,5 von 5 Punkten

Cover 1/2 Punkt, Sprache 1/2 Punkt, Figuren 1/2 Punkt, Plot 1/2 Punkt, Idee 1/2 Punkt

~*~ cbt ~*~ 416 Seiten ~*~ ISBN: 978-3570161265 ~*~ 14,99€ ~*~ Broschiert ~*~ November 2012 ~*~