Rezension

Kein bisschen fad oder langweilig

Schattengrund - Elisabeth Herrmann

Schattengrund
von Elisabeth Herrmann

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
Das hatte sich Nico ganz anders vorgestellt als sie mit ihren Eltern zum Notar ging um zu erfahren was sie geerbt hat. Geerbt hat sie ein Haus: Schattengrund, aber ihre Eltern schlagen das Erbe aus. Warum genau wollen sie Nico nicht sagen und die Widerspruchsfrist läuft kurz vor ihrem 18. Geburtstag aus. So macht sie sich auf den Weg in den Harz um nach dem Haus zu sehen, was ihre Eltern ihr verwehren. Als sie ankommt erinnert sie sich direkt wieder an einige Sachen, aber es ist auch unheimlich. War dort nicht jemand der sie beobachtet???

Meine Meinung:
Seit langer Zeit habe ich schon einen Roman von Elisabeth Herrmann auf meinem SuB liegen, aber nun kam Schattengrund und dieser klang so vielversprechend das ich mich sogar gleich an zwei Stellen bemüht hatte das Buch zu bekommen. Witzigerweise hatte ich sogar bei beiden Stellen Glück und habe dann auf einer Internetseite es an jemand anderen weiter geben lassen. Geblieben ist mir das von Blogg dein Buch und das habe ich heute gelesen.

Schattengrund ist ein Jugendthriller. Er ist nur sehr wenig brutal und eher unterschwellig ein Thriller. Erstmal ist er mysteriös. Man wird in das Leben von Nicola, genannt Nico rein geworfen, diese wird bald 18 und ist eher eine Einzelgängerin. Sie hat sich damit abgefunden, hat sie doch vor kurzem erst eine wirklich gute Freundin gefunden. Nun könnte sie erben und versteht gar nicht warum ihre Eltern dagegen sind. Sie möchte das Haus wenigstens einmal sehen und fährt in den Harz zu dem Haus genannt Schattengrund. schon gleich am ersten Abend wird sie von jemanden beobachtet und so wird man als Leser gleich gepackt. Wer war es, was will er und vor allem Warum?
Das zieht sich auch durch die ganze Geschichte, dieses Warum. Es ist das was einen immer weiter lesen lässt selbst wenn die Spannung mal ein wenig abflacht. Wobei sie nie ganz abbricht.
Die Spannung steigert sich allmählich und hat ihren Höhepunkt kurz vor Schluss erreicht, dann mochte ich nicht mehr aufhören zu lesen. Auf den letzten hundert Seiten wollte ich nur noch Wissen wie es ausgeht.

Den Protagonisten fehlt teilweise ein wenig die Tiefe, wie ich finde. Nico ist wirklich gut ausgearbeitet, sehr sympathisch und stur, aber auch sehr ungestüm und nicht unbedingt immer wie eine 18 Jährige. Sie ist oftmals recht unbedacht und schießt gerne über ihr Ziel hinaus. Was sie meistens in neue Schwierigkeiten bringt.
Ihr Gefährte in dem kleinen Örtchen ist Leon. Er ist zwei Jahre älter wie Nico und sammelt sie in einem Schneegestöber ein. Er kümmert sich direkt um das für ihn fremde Mädchen. Man lernt Leon eigentlich kaum kennen. Wir erfahren das er aus Wales ist und Geologie studiert, aber das sind sachen die kaum zum tragen kommen. Bei ihm fehlt mir ein wenig die tiefe und lange Zeit wusste ich auch nicht wie ich ihn einordnen soll.
dann gibt es noch einige Figuren, die mit von der Partie sind und mehr oder weniger wichtig, aber sie werden so gut wie gar nicht näher beleuchtet.

Der Schreibstil ist flüssig und packend. Es gibt keine großartigen Fremdwörter ist aber auch nicht unbedingt jugendlich. Die Kapitel sind nicht zu lang, stellenweise sogar recht kurz, so dass man gerne noch eins liest. Die Gesamtlänge von 408 Seiten ist nicht zu kurz, aber auch nicht zu lang. Es wird kaum überflüssiges beschrieben und alles wichtige abgehandelt.

Das Ende war für mich nicht vorausschaubar. Ich hatte mehrere in Verdacht und selbst durch Ausschlussverfahren kam ich nicht weiter. Auf den letzten Seiten hätte es wirklich noch jeder sein können und somit gab es Spannung bis zum Schluss.
Ob die Auflösung dann nun gefällt oder nicht ist eine persönliche Ansichtssache, keiner wird das Rad neu erfinden und irgendeinen Grund muss es ja geben. So ein klein bisschen hätte ich mir als Täter jemand anderen gewünscht um noch ein wenig Aktualität rein zu bringen, aber vielleicht wäre das auch einen Schritt zu weit gegangen.

Mein Fazit: Ein Jugendthriller an dem durchaus auch Erwachsene ihren Spaß dran haben können und der kein bisschen fad oder langweilig ist