Rezension

Packender Jugendthriller

Schattengrund - Elisabeth Herrmann

Schattengrund
von Elisabeth Herrmann

Der Inhalt:

Die 17-jährige Nico bekommt von ihrer Tante das Haus Schattengrund vererbt. Das Haus steht in einem einsamen Dorf, in dem Nico in ihrer Kindheit öfter zu Besuch war. Nico möchte das Erbe antreten, aber ihre Eltern sind dagegen und schlagen das Erbe aus. Daraufhin reißt Nico von zuhause aus und flüchtet nach Schattengrund. Kaum dort angekommen wird ihr vor Augen geführt das sie im Dorf nicht willkommen sind nach den Geschehnissen von vor 11 Jahren. Langsam fängt Nico an sich wieder zu erinnern und weiß das die Ablehnung der Dorfbewohner etwas mit dem Tod der kleinen Fili zu tun hat. Ein grausames Verbrechen hat damals stattgefunden und der Täter wohnt immer noch im Dorf und hat es nun auf Nico abgesehen.

Das Cover:

Die Grundfarbe des Covers ist weiß mit grau. Allein die rote Schaukel und der Titel des Buches sind ein richtiger Blickfang. Das Cover wirkt sehr düster und unheimlich. Das Gebäude auf dem Cover soll das Haus Schattengrund darstellen, um das es sich im Buch dreht. Ich finde das Cover sehr gelungen und es macht neugierig auf den Inhalt. Auch passend finde ich den Titel des Buches.

Die Charaktere:

Nico ist 17 Jahre alt und bekommt von ihrer Tante das Haus Schattengrund vererbt. Nachdem ihre Eltern das Erbe für Nico ausgeschlagen haben, macht sich die 17-jährige auf den Weg nach Schattengrund um sich das Haus anzusehen. Dort angekommen merkt sie sehr schnell das sie nicht willkommen ist und sich allein Leon mit ihr unterhält.

Leon ist 19 Jahre alt und trifft Nico im Wald als diese auf dem Weg nach Siebenlehen ist. Er nimmt sie mit und hilft Nico sich zurecht zu finden. Auch ist Leon der einzige im Dorf der etwas mit ihr zu tun haben möchte. Er hilft Nico dahinter zu kommen was damals geschehen ist, muss sich aber dann fragen ob er das wirklich wissen möchte, den alle Spuren führen zu seiner Familie.

Meine Meinung:

Das Buch beginnt schon sehr spannend mit der Testamentseröffnung. Nico will das Erbe antreten, aber ihre Eltern sind strikt dagegen. Da sie noch nicht volljährig ist, sind ihr leider die Hände gebunden. Als sie dann auch noch ein Gespräch ihrer Eltern belauscht in der es um die Geschehnisse vor 11 Jahren geht, wird sie neugierig und macht sich auf den Weg nach Siebenlehen um den Geheimnissen auf den Grund zu gehen.

Nico ist ein sehr interessanter Charakter. Sie ist eine junge Frau die weiß was sie will und der die nicht Beachtung der anderen Dorfbewohner nichts ausmacht. Sie stellt sich ihrer Vergangenheit und kommt langsam einem schrecklichen Geheimnis auf die Spur. Das sie sich auch teilweise etwas tollpatschig im Umgang mit Leon anstellt, macht sie in meinen Augen nur noch sympatischer. Aber auch Leon ist ein toller Charakter. Er lernt Nico kennen und steht ihr bei. Er hilft ihr, obwohl alle anderen im Dorf sie meiden und schreckt auch nicht davor zurück sie vor seiner Familie zu verteidigen und sich auf ihre Seite zu stellen. Aber auch die anderen Charaktere wurden glaubhaft und detailgetreu beschrieben und passten gut in die Geschichte.

Der flüssige und lockere Schreibstil, die düstere Stimmung und die bildliche Sprache haben mich komplett in ihren Bann gezogen. Die Umgebung die Elisabeth Herrmann beschreibt wurde so bildlich dargestellt, das ich es mir diesen Ort und die Gegebenheiten sehr gut vorstellen konnte. Die düstere Stimmung zieht sich kontinuierlich durch das ganze Buch hindurch und ich habe richtig mit Nico mitgefiebert. Sehr schön fand ich die teilweise witzigen Szenen zwischen Nico und Leon. Diese haben die Geschichte etwas aufgelockert und ich habe mich köstlich amüsiert. Die Story finde ich spannend und gut umgesetzt. Ein Mädchen erbt ein Haus das in einem Dorf steht indem sie nicht willkommen ist. Schuld daran sind die Vorkommnisse von vor 11 Jahren, an die sie sich nicht mehr erinnern kann und für die sie verantwortlich gemacht wird. Langsam kommt sie hinter ihre Vergangenheit aber weckt damit alte Dämonen die ihr das Leben so schwer wie möglich machen und sie am Ende um ihr Leben fürchten muss. Sehr schön auch die immer wieder unvorhergesehenen Wendungen. Wenn man glaubt das man der Lösung etwas näher kommt passiert etwas völlig unerwartetes und man fängt von neuem an zu bangen.

Mein Fazit:

Schattengrund von Elisabeth Herrmann ist ein gelungener Jugendthriller, der eine spannende Story, charismatische Charaktere und überraschenden Wendungen bietet. Von mir eine ganz klare Kaufempfehlung und 5 Sterne