Rezension

Leichte Sommerlektüre mit Wittelsbach-Aroma

Die Roseninsel -

Die Roseninsel
von Anna Reitner

Bewertet mit 4 Sternen

Leichte Sommerlektüre mit historischem Touch

Von Anna Reitners Roman "Die Roseninsel" hatte ich mir erheblich mehr versprochen als einen mit historischen Namen wie dem "Kini" und seinem jüngeren Bruder Otto aufgepimpten Groschenroman.
Die auf der real existierenden "Roseninsel" spielende Geschichte wird in zwei durch dankenswerterweise vorangestellte Datumsangaben einfach zu unterscheidenden Handlungssträngen erzählt, welche in den Jahren 1889/90 und in der Gegenwart spielen.
In der Jetztzeit haben wir es mit einer von einer beruflich bedingten Sinnkrise in Seelennöte getriebenen auf besagte Insel als Vertreterin des erkrankten Verwalters flüchtenden fiktiven Ärztin zu tun, die dort auf das Tagebuch einer ebenso fiktiven vor über 100 Jahren dort gefangen gehaltenen geheime Tochter Ottos findet, wodurch der historisch gefärbte Strang entsteht.
Lange Strecken plätschern die Geschehnisse nicht direkt unsympathisch, aber auch nicht wirklich vom Hocker reißend vor sich hin.
Sozusagen auf den letzten Metern taucht im alten Strang jedoch eine in mehrfacher Hinsicht interessante Gruppe junger Archäologen auf, wodurch es zu einem großen Input sowohl über die Archäologie und die Vergangenheit der Insel als auch über Schliemanns Ausgrabungen kommt.
Dies, ein die Geschichte gut abrundendes Nachwort der Autorin und das hübsche Cover führten dann doch zu aufgerundeten 4 Punkten.