Rezension

Lesegenuss...auf höchstem Niveau

Die Fliedertochter - Teresa Simon

Die Fliedertochter
von Teresa Simon

Bewertet mit 5 Sternen

Die junge Luzie Kühn verlässt ihre geliebten Großeltern und kehrt Berlin den Rücken, an und für sich nichts Schlimmes, wenn man flügge wird. Würde die Geschichte nicht im Jahr 1936 spielen, Luzie ist eine talentierte Künstlerin, leider hat Goebbels ein Auge auf die hübsche junge Frau geworfen. Um sich und ihre jüdischen Großeltern nicht ins Visier der Nazis zu rücken, macht sie sich auf nach Wien um dort ein neues Leben zu beginnen. Wer ahnte damals schon wie schnell sich das grausame Rad der Geschichte drehen würde, und welche furchtbare Zeit für viele Menschen anbrach. Familien wurden getrennt und einfach ausradiert. Die zweite Zeitachse der Geschichte beginnt im hier und jetzt, die junge Paulina Wilke reist auf Bitten einer Freundin nach Wien um sich dort um ein altes Vermächtnis zu kümmern.
Ich will wirklich nicht zu viel von der Geschichte verraten, nur so viel sei gesagt, das Buch  liest sich wie im Flug, gekonnt mischt die Autorin geschichtliche Fakten mit einer wirklich sehr ans Herz gehenden Familiengeschichte.  Die wundervolle Stadt Wien wurde sehr real und farbenfroh beschreiben, ich fühlte mich komplett hineinversetzt in die Handlung und habe den wundervollen Schreibstil der Autorin bis zur letzten Seite genossen.  Man spürt die Empathie in jeder Zeile und darüber hinaus macht es Lust mal wieder diese wunderschöne Stadt zu besuchen. Ich habe das Buch während eines Urlaubs in Weimar gelesen, kleiner Tipp an die Autorin…dies Stadt wäre auch eine ideale Kulissen für ein neues Werk aus ihrer Feder.  Absolutes Leseempfehlung meinerseits.
Ach ja nicht zu vergessen sind die feinschmeckerischen Leckerbissen der Stadt an der Donau, im hinteren Teil werden dann noch dazu die Rezepte geliefert, damit man sich Wien auch kulinarisch noch näher fühlt.