Rezension

Lucy Foley lädt wieder ein…

Sommernacht
von Lucy Foley

Nach dem (meiner Meinung nach) weniger gelungenen Buch ‚Neuschnee‘ war ich etwas skeptisch, ob mir diese Geschichte besser gefallen wird, doch ich wurde positiv überrascht. Im Kontrast zu Lucy Foleys erstem Buch dieser Art spielt diese Story im Sommer, doch auch hier braut sich, nicht nur das Wetter betreffend, etwas zusammen. Eine stimmige Kulisse, größtenteils arrogante, oberflächliche und unsympathische Charaktere und ein Opfer, bei dem man hofft, dass es eine/r jener ist, die den Tod mehr verdienen als andere.

Ein Thriller der Spannung, aber auch Emotionen garantiert und viele Geheimnisse birgt, die erst nach und nach zutage kommen. So bekommt man durch die Erzählung aus verschiedenen Perspektiven Einblicke in das Leben und die Gefühlswelt unterschiedlichster Figuren. Eines haben sie jedoch gemeinsam, jeder hütet sein eigenes dunkles Geheimnis. So wecken nur wenige Figuren Sympathien, denn ihre Geheimnisse geben viel über ihren Charakter Preis. Doch die sympathischen Ausnahmen aktivieren zudem die Empathie des Lesers und bereichern somit die Geschichte. Weniger begeistert haben mich allerdings die häufigen sexuellen Handlungen und Erzählungen, durch die das Buch stellenweise eher als Erotik-Thriller durchgegangen wäre. Die unsympathischen Charaktere sehe ich jedoch weniger als Kritikpunkt, da ohne sie die Geschichte nicht stimmig wäre. So ergibt sich insgesamt ein schlüssiges Bild und man fühlt sich von dem Buch gut unterhalten. Zudem hält der Schluss neben der Auflösung, wer nun das Opfer ist, eine Überraschung bereit, die dem ganzen noch etwas Würze verleiht.