Rezension

Nichts für Arachnophobiker

Die Brut - Sie sind da - Ezekiel Boone

Die Brut - Sie sind da
von Ezekiel Boone

Bewertet mit 3 Sternen

Normalerweise sind Thriller wie Die Brut – Sie sind da genau mein Beuteschema. Daher habe ich mich sehr darauf gefreut, dieses Buch von Ezekiel Boone zu lesen. Im Prolog lief ich mit einer amerikanischen Gruppe im peruanischen Manú National Park neben dem Wanderführer Miguel her und bekam aus nächster Nähe die Bedrohung mit, die bald fast die ganze Welt beschäftigen würde – eine schwarze Flut aus Spinnen.

An allen Ecken der Welt – Indien, China, Schottland, den USA – tauchen Spinnen auf, die anders sind, als alle anderen. Neben den vielfältigen Schauplätzen werden immer mehr Charaktere eingeführt, die leider oft nur kurz auftauchen. Hier fehlte mir sehr der emotionale Bezug, der mich mitfiebern, mitleiden oder mitjubeln lässt. Selbst die beiden Hauptcharaktere, der FBI-Agent Mike Rich und die Spinnenforscherin Dr. Melanie Guyer, blieben seltsam hohl. Beide scheinen trotz der angespannten Situation sehr mit ihren Beziehungen und Liebschaften beschäftigt zu sein. Dieser rote Faden zieht sich eigentlich bei fast allen Charakteren durchs Buch.

An Fuck-Flüchen sollte man sich nicht stören, da sie gefühlt auf jeder dritten Seite auftauchen. Leider gleitet die Sprache auch hin und wieder ins Vulgäre. Für mich unterbrach das den ansonsten sehr angenehmen Schreibstil des Autors.

Fazit: Ich hätte dem Buch so gerne fünf Sterne gegeben, weil ich den Angriff der Spinnen als Grundidee sehr gut finde. Aber leider verliert sich der Roman in den vielen Handlungsorten, Charakteren und dem dauernden Wechsel der Orte und Charaktere. Dazu kommt, dass das Buch ein offenes Ende hat – ich hätte mir zumindest etwas mehr Auflösung erwartet. So ist Die Brut – Sie sind da leider nur ein mittelprächtiger Thriller, aber ich gebe trotzdem eine klare Leseempfehlung für jeden, der den Film Arachnophobia mag.