Rezension

Rentierköttel

Rentierköttel
von Lars Simon

Bewertet mit 4.5 Sternen

Tja, da bin ich dann mal wieder bei Lars Simon. Man könnte auch sagen, bei meinem persönlichen Reiseführer! Nachdem ich ja letztens erst über die Kaimankacke gestolpert und in Costa Rica gelandet bin, stolpere ich nun über Rentierköttel und lande im nördlichen Schweden - genauer gesagt in Lappland.

Wie ihr ja vielleicht wisst, ist Torstens Herzensdame mit ihrem Exfreund Olle nach Lappland gegangen, um dort ein kulturelles Projekt anzuschieben. Nur sind die Nachrichten, die Linda Torsten und ihrem eigenen Vater zukommen lässt, nicht gerade erbaulich und verwundern beide.

Torsten ist in diesem Buch in Richtung  Norden umgezogen, um „seiner“ Linda etwas näher zu sein. Nur hat er sich diesmal ein baufälliges Haus angelacht, welches erst renoviert werden muss. Gerade in der Umbauphase kommt sein Freund Rainer zu Besuch und nachdem dann Lindas Vater auch noch vorbeikommt, um sein Leid zu klagen, was seine Tochter betrifft und Torstens Vater nebst Renate auch noch vorbeikommt, gehen ausgerechnet Torsten und Rainer zusammen auf die Suche nach Linda.

Durch Zufall stoßen die beiden dann auf eine Horde „nordische Götter“, bei der sie auch Linda zu finden hoffen.

Ich muss euch sagen, dass dieses Buch nicht ganz so lustig ist wie Kaimankacke. Wobei es nicht schlecht ist! Vielleicht liegt es aber auch daran, dass das Vorgängerbuch eine enorm hohe Messlatte angelegt hat. Schon alleine die Beschreibung der „Schlittenfahrt“ auf dem Göttervater Odin ist alleine schon den Kauf des Buches wert. Wobei alle Götter, die dort genauer beschrieben sind, wirklich ein Brüller sind. Warum und wieso solltet ihr wirklich selbst erkunden. Der Autor spielt auch sehr gekonnt mit der Sprache, um die Figuren plastisch darzustellen. Die Aussprache von Rainer ist dabei ein schönes Beispiel.

Ich weiß nicht, ob Lars Simon noch ein weiteres Buch in dieser Reihe schreiben möchte, aber irgendwie finde ich, dass dieses Buch ein runder Abschluss einer Trilogie wäre, auch wenn ich den ersten Band ja leider (noch) nicht gelesen habe.

Wobei ich mir vorstellen könnte, dass diese vier Personen sicherlich noch ein Buch füllen könnten. Denn Linda und auch Daphne, die von allen nur „Da“ genannt wird, bieten einiges an Gefahrenpotential, was in diesem Buch schon leicht angedeutet wurde.

Alles in allem ein lustiges Buch, welches wirklich sehr kurzweilig ist. Gerade wenn man das Gefühl hat alles geht schief, kann man aus diesem Buch eine positive Grundstimmung ziehen, denn man kann sich sicherlich alle paar Seiten einen herzlichen Lacher nicht verkneifen.   

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