Rezension

Sehr emotional

Black Rabbit Hall - Eine Familie. Ein Geheimnis. Ein Sommer, der alles verändert. - Eve Chase

Black Rabbit Hall - Eine Familie. Ein Geheimnis. Ein Sommer, der alles verändert.
von Eve Chase

Bewertet mit 4 Sternen

Das Buch ist schon einmal optishc ein echter Hingucker. Da hat sich der Verlag etwas einfallen lassen. Haus und Landschaft sind auf das Hardcover gedruckt, während die Schrift auf dem durchscheinenden Schutzumschlag sind. Das gibt den Haus im Hintergrund einen mysteriösen Anschein.

Das Anwesen Black Rabbit Hall verbindet auch die zwei parallel erzählten Handlungssträngen. Der erste Stren spielt in den 60er Jahren des 20. Jh. Aus Sicht der 16jährigen Amber wird das tragische Schicksal der Familie Alton erzählt. Nach dem plötzlichen Tod der Mutter stehen die vier Altonkinder ziemlich allein da, denn der Vater kann sich in seiner eigenen Trauer nicht um sie kümmern. Mit einer neuen Frau an seine rSeite wird es auch nicht besser, sondern viel schlimmer. Erzählt wird das Leben der Alton Kinder nur wenn sie ihre Ferien auf Black Rabbit Hall verbringen, ihr restliches Leben in Internaten wird nur ganz wenig gestreift.

Der zweite Erzählstrang wird aus der Sicht von Lorna in den 90er Jahren erzählt. Lorna will heiraten und sucht eine passende Location dafür. Dabei kommt sie auf Black Rabbit Hall. Die Besitzerin will aus finanziellen Gründen, das Anwesen für Feiern anbieten und Lorna wäre ihre erste Kundin. Gleich zu Beginn merkt Lorna eine gewissen Verbundenheit zu dem Haus, was sie sich nicht erklären kann. Erst nach und nach wird dieses Geheimnis gelüftet.

Die große Stärke des Romans war für mich die Darstellung der Gefühlswelt der 4 Alton Kinder. Ihre Trauer war fassbar für mich. Jedes Kind geht unterschiedlich mit dem Verlust um und die Autorin schildert diese Wege sehr authentisch und einfühlsam. Die Geschichte der Alton Geschwister ist so spannend und emotional geladen, dass für mich der Erzählstrang von Lorna überflüssig war. Dem Spannungsbogen würde es keinen Abbruch tun, vielleicht sogar im Gegenteil, da ich in der Mitte des Romans besonders im Lornaabschnitt einige Längen empfand. Interessanter wäre für mich eine noch stärkere Auseinandersetzung mit der psysischen Entwicklung besonders des Zwillingsbruders von Amber, Toby gewesen. Er ist mit der interessanteste Charakter und er kam für mich leider etwas zu kurz.

Insgesamt aber ein wirklich guter Roman, der mich am Ende zu Tränen gerührt hat. Die Seiten fliegen nur so dahin, was auch am gut zu lesenden Schreibstil liegt. So sind Beschreibungen intensiv, aber nicht ausufernd. Die Gefühlswelt sehr gut, nicht plakativ, beschrieben. Der Handlungsstrang um Amber erhält von mir volle Punktzahl. Leider konnte mich der Charakter Lorna und ihre Geschichte nicht völlig überzeugen.