Spannender Auftakt
Bewertet mit 5 Sternen
Marie Lu's "Skyhunter" ist ein fesselndes Debüt, das vielleicht die Fans von Fantasy etwas enttäuschen, die Fans von Dystopien aber in seinen Bann ziehen wird. Obwohl das Buch als Fantasy deklariert ist, bleiben diese Aspekte auf der Strecke, aber da ich auch Dystopien sehr gerne lese, sehe ich darin keinen Nachteil.
Für mich war es das erste Werk der Autorin und es hat mich nicht nur überzeugt, sondern auch neugierig auf ihre weiteren Bücher gemacht.
Der Schreibstil von Lu gefällt mir sehr gut. Er hebt sich durch seine Klarheit und Bildhaftigkeit hervor. Die Autorin versteht es meisterhaft, komplexe Emotionen und lebendige Szenarien zu kreieren, ohne dabei in übertriebene Beschreibungen abzudriften. Stattdessen gelingt es ihr, die Leser sofort in die Handlung einzutauchen und ihre Fantasie anzuregen.
Die Erzählung beginnt zügig. Die Spannung ist von Anfang an spürbar und bleibt bis zur letzten Seite erhalten. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und tragen zur Tiefe der Geschichte bei. Besonders positiv hervorzuheben ist die Sympathie, die viele der Protagonisten ausstrahlen – sie sind vielschichtig und nachvollziehbar, was sie umso greifbarer macht. Die Antagonisten hingegen sind so gestaltet, dass sie genau die Abneigung hervorrufen, die für ihre Rollen notwendig ist.
Ein interessanter Aspekt des Buches ist die Darstellung der Geister, die mich stark an die Zombies aus „The Walking Dead“ erinnerten. Diese Parallele entsteht vor allem dadurch, dass sie andere Wesen verwandeln, wenn sie von ihnen gebissen werden.
Das Cover des Buches ist ansprechend gestaltet und vermittelt eine gewisse Atmosphäre. Allerdings war ich etwas enttäuscht darüber, dass ich kein Exemplar mit farbigem Schnitt erhalten habe, obwohl dies auf dem Cover angekündigt wurde. Dennoch hat dieser kleine Makel mein Lesevergnügen nicht beeinträchtigt.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und ich freue mich auf Teil zwei.