Rezension

Freiheit für Mara

Skyhunter – A Silent Fall -

Skyhunter – A Silent Fall
von Marie Lu

Bewertet mit 5 Sternen

In einer Welt, die einst vom ersten Volk völlig zerstört wurde, befindet sich nun die Förderation der Karenser an der Macht. Alle Länder haben sie erobert, bis auf eines: Mara. Hier kämpfen die letzten Striker, Elitesoldaten, um die Freiheit ihrer Heimat. Eine von ihnen ist Talin, die im Alter von acht Jahren aus ihrer Heimat fliehen musste und nur durch Zufalloder besser durch ihren Schild Corian bei den Strikern kämpfen darf. Auf einer gemeinsamen Mission geraten die beiden in einen Hinterhalt und Corian stirbt durch den Angriff eines sogenannten Geists, ein Monster durch die Förderation erschaffen, dass sich nur töten lässt, indem man ihm die Halsschlagader durchtrennt. Noch in Trauer kehrt Talin zurück ins Quartier. Hier trifft sie auf einen Gefangenen der Förderation, Red, der hingerichtet werden soll. Aus einer Eingebung heraus verteidigt Talin Red und plötzlich ist sie für ihn verantwortlich. Als die Striker an die Front gerufen werden, muss Talin Red vertrauen, doch Red hat ein Geheimis, ein tödliches Geheimnis.
Auch wenn das Cover wirklich hübsch gestaltet ist, so war es der Name der Autorin auf diesem, der mich jubeln ließ. Seit vielen Jahren bin ich ein großer Fan der Autorin, die mich mit ihren Büchern immer wieder fesseln und überzeugen kann.
Genauso ging es mir auch mit Skyhunter, in dem ich mich von Beginn an mitten im Geschehen befand. Marie Lu besticht hier mit einem unglaublich fesselndem Schreibstil, mal voller Bilder, die die Welt vor dem inneren Auge lebendig werden lassen, mal action- und temporeich, wenn es zu Kampfhandlungen kommt und mal voller Gefühl, wenn man mehr über Talins oder Reds Schicksal erfährt. Diese Mischung hat mich durch das gesamte Buch fesseln und berühren können.
Das Worldbuilding ist richtig gut gelungen, hatte man zu Beginn noch den Eindruck, sich hier in einer Fantasywelt zu befinden, wird nach und nach klar, dass wir uns hier in unserer Welt bewegen, nur viele Jahre später und nachdem es der Menschheit, hier dem ersten Volk, gelungen ist, die Erde und sich selbst zum großen Teil, zu zerstören. Während Mara noch deutlich zurück in der technischen Entwicklung steckt, gibt es in Karensa schon wieder so einiges davon. Hier kämpft also im wahrsten Sinne des Wortes David gegen Goliath.
Diese Mischung aus Dystopie, Kämpfe und Krieg und einer ganz leichten, absolut zarten Liebesgeschichte hat mich vom ersten Moment an gefangen genommen. Es war für mich einfach die perfekte Abwechslung und gerade der Romancepart bleibt hier absolut im Hintergrund, was ich mal als äußerst erfrischend empfand. Es gab Momente in der Geschichte, in der man mich einfach nicht ansprechen durfte, weil ich das Buch einfach nicht weglegen wollte.
Talin fand ich unglaublich gut gezeichnet und ich habe mich in jedem Augenblick in sie hineinversetzen können. Seit ihrer Flucht aus ihrer Heimat hat sie keine Stimme mehr, aber da sich Striker wortlos dank Gebärdensprache verständigen können, hat man hier nicht den Eindruck, dass irgendetwas fehlen könnte. Sie hat das Herz am rechten Fleck und kämpft für die Menschen, die ihr am Herzen liegen. Auch Red hat mich unglaublich berührt, durch seine besondere Verbindung zu Talin erfährt man mehr über seine Vergangenheit und dadurch konnte ich auch mit ihm ordentlich mitleiden.
Neben den beiden gibt es noch einige Nebencharaktere, von denen mir vor allem Adena und Jeran, ebenfalls zwei Striker aus Mara, sehr ans Herz gewachsen sind. Sie haben, genau wie Talin und Red, das Herz am rechten Fleck und waren mir sehr sympathisch.
Mein Fazit: Eine Geschichte bei der für mich einfach alles stimmte und passte, definitiv ein absolutes Highlight, dessen Fortsetzunng ich kaum noch abwarten kann. Action, Krieg, Gefühl, grausame Schicksale und vieles mehr machen dieses Buch abswechslungsreich und spannend. Wer Dystopien mit einem starken Fantasyeinschlag mag, ist hier absolut richtig. Für mich kann es hier nur eine klare Leseempfehlung geben.