Rezension

Stella, ein Roman

Stella
von Takis Würger

Es ist wohl das am meisten diskutierte Buch des Jahres, auch wenn dieses noch jung ist. Dabei scheint mancher Journalist seine gute Kinderstube vergessen zu haben. Zum Glück lasse ich mich von Pressestimmen nur selten beeinflussen und bilde mir eine eigene Meinung.
Zunächst, die Geschichte ist fiktional und keine Biographie, auch wenn es Stella Goldschlag wirklich gab. Ich finde diese Mischung persönlich sehr gut - das macht den Einstieg in das Thema für den ein oder anderen sicherlich leichter - und vor allem gelungen. Das Einbringen der originalen Prozessakten führt einem vor Augen, dass diese Geschichte eben wirkliche Opfer hat. Namen, welche zum Teil einfach ausgelöscht wurden. Einzelne Schicksale, die nicht vergessen werden sollten.
Das Buch war gut. Nicht mehr und nicht weniger. Ich würde es Leuten die sich für diese Zeit interessieren jeder Zeit empfehlen. Und Herrn Würger möchte ich danken, dass er den Mut aufgebracht hat sich auf diese Weise mit der Person Stella und der Zeit des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen! Diese Zeit wird immer mehr zu Geschichte, wie andere Epochen auch. Also dürfen Geschichten darüber geschrieben werden. Wichtig ist dabei die Schicksale dahinter nicht zu vergessen. Und dieser Balanceakt ist Takis Würger gelungen. Und der Hanser Verlag hat dies zum Glück erkannt.