Rezension

Stella

Stella
von Takis Würger

Bewertet mit 3 Sternen

Während des zweiten Weltkriegs kommt Friedrich nach Berlin. Der junge Mann trifft auf die äußerst interessante Kristin und die beiden nähern sich schnell an. Friedrich fühlt sich trotz der Kriegszustände geborgen, bis Kristin ihm ihr großes Geheimnis offenbart: In Wahrheit heißt sie Stella und ist jüdischer Abstammung. Die Gestapo enthüllt ihre Tarnung und will, dass Stella untergetauchte Juden verrät.

 

Takis Würgers Schreibstil ist nüchtern und beschreibend, wodurch mich leider keine Emotionen erreichen konnten.  Obwohl der Autor wirklich bemüht ist die Liebesgeschichte und auch die innere Zerrissenheit der Protagonisten authentisch darzustellen, wirkten sie nicht glaubhaft auf mich. Dennoch war die Handlung sehr flüssig beschrieben und als Leser konnte man dieser problemlos bis zum Ende folgen, da Längen komplett vermieden werden. Besonders gelungen finde ich die Gerichtsprotokolle, welche die Handlung besonders authentisch erschienen lassen.

 

Bei den Hauptprotagonisten bin ich hin und hergerissen. Stella wirkte auf mich interessant und authentisch und ich würde gerne mehr über diese Frau erfahren. Von Friedrich hingegen war ich schnell etwas genervt, da er auf mich viel zu naiv und gutgläubig gewirkt hat und dadurch nicht authentisch war. Alle anderen Charaktere fand ich authentisch und glaubwürdig beschrieben. Etwas schade ist, dass mich trotz der zum Teil bedrückenden Handlung und der Liebesgeschichte kaum Emotionen erreichen konntne.

 

Geschichtlich wirkt das Buch gut recherchiert und ich denke, dass der Autor die historischen Fakten lange und ausführlich studiert hat. Die Vermischung aus Fiktion und Fakten finde ich wirklich gelungen. Stella Goldschlag scheint ein wirklich interessanter Mensch gewesen zu sein und ich werde in Zukunft bestimmt noch eine Biografie über die starke Frau lesen. Dennoch habe ich mir von „Stella“ aufgrund der vielen positiven Bewertungen viel erhofft und wurde leider nicht komplett überzeugt. Dies könnte allerdings auch daran liegen, dass ich zu große Erwartungen an das Buch hatte.

 

 

FAZIT:
„Stella“ ist ein ausführlich und gut recherchierter historischer Roman, der Fiktion und historische Fakten gut verbindet. Da mich persönlich weder die Emotionen erreichen konnten und mich andererseits auch der Protagonist Friedrich nicht überzeugen konnte, vergebe ich 3 Sterne!