Rezension

Tolles Buch

Die Sammlerin der verlorenen Wörter -

Die Sammlerin der verlorenen Wörter
von Pip Williams

Bewertet mit 4 Sternen

In diesem Buch geht es um Esme, deren Vater an der Erstellung des Oxford Dictionary mitarbeitet. So entwickelt die zunächst junge Protagonistin schon früh eine Liebe zu Wörtern, die sich über die gesamte Handlung streckt. Wir begleiten die Erstellung des Wörterbuchs, in Zeiten der Frauenbewegung sowie des Krieges.

 

Der Schreibstil ist sehr ruhig und unaufgeregt.

Das erste Drittel des Buches ist sehr von Esmes Liebe zu Wörtern geprägt, vieles wird sehr ausführlich erzählt und es geht nicht wirklich voran. Nach diesem eher zähen Teil nimmt die Geschichte aber an Fahrt auf, was mir viel besser gefallen hat. 

Esme lebt mit ihrem Vater alleine, denn die Mutter ist  vor längerer Zeit gestorben. Die zwei sind ein tolles Team, wenngleich der Vater auch etwas unbeholfen bei einigen Themen ist. Oft begleitet Esme ihn auf seine Arbeit und entdeckt so ihre Liebe zu Wörtern. Eine besondere Beziehung hat sie auch zu Lizzie, dem Hausmädchen eines Herausgebers. Zu ihr hat sie eine mütterliche Beziehung.

Esme hinterfragt für die damalige Zeit schon sehr die Rolle der Frau, man kann fast schon sagen, sie ist feministisch. Sie betrachtet kritisch Wörter, die nicht ins Wörterbuch aufgenommen werden, weil sie hauptsächlich von Frauen benutzt werden. Dieser Aspekt hat mir sehr gut gefallen. 

 

Besonders gut haben mir auch die zeitlichen Übersichten zum Wörterbuch und der Geschichte gefallen, welche mir aber zu Beginn des Buches wohl etwas mehr gebracht hätten.

 

Zusammengefasst war es ein tolles Buch über die Liebe zu Wörtern, die Frauenbewegung zur damaligen Zeit und die Dramatik des ersten Weltkrieges, welches sehr ruhig erzählt wurde.