Rezension

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Von der Großstadt aufs Land, Entspannung und Unterhaltung pur

Eva und die Apfelfrauen - Tania Krätschmar

Eva und die Apfelfrauen
von Tania Krätschmar

Bewertet mit 5 Sternen

Dienstagsfrauen ade - jetzt kommen die Apfelfrauen!

Alternde Frauen sollten bedenken,

dass ein Apfel nichts von seinem Wohlgeschmack verliert,

wenn ein paare Fältchen die Schale kräuseln.

Auguste Brizeux

(Zitat S. 5)

 

Fünf Freundinnen feiern den 50. Geburtstag von Julika im Mirror’s, hoch über dem Potsdamer Platz. Belanglose Gespräche, ein bißchen dies und das, und die Aussichten auf das Alter. Die Idee eine Weg zu gründen, nimmt Formen an und endet schließlich damit, dass sie eine Annonce aufgeben zwecks großem Wohnraum. Es folgen einige Buchseiten mit den Angeboten auf ihr Inserat, bis Eva, die die Angelegenheit delegiert, von dem Journalisten Max von Steinbrech kontaktiert wird, der zwecks eines Artikels über Generationshäuser bzw. alternativen Wohnmodellen im Alter Recherche betreibt.
Einige Wochen später erhält Eva Post von einem Notar. Es stellt sich heraus, dass eine ältere Dame den Frauen testamentarisch ein Grundstück mit geräumigem Wohnhaus in Wannsee hinterlassen hat. Doch es ist nicht das Berlin-Wannsee, sondern ein ca. 60 km von Berlin entferntes kleines Dorf in der Mark Brandenburg mit dem gleichen Namen.
Auflage der alten Dame:
(S. 37) „Das Minimum der Verweildauer sollte jedoch der Länge des Reifeprozesses der Äpfel entsprechen.“
Gesagt, getan. Nach etlichen Diskussionen, der Vor-Ort-Besichtigung, der Tatsache, dass es sich hier um keinen kleinen Apfelgarten handelt, sondern Hunderte von Apfelbäumen, der Umzug nach Wannsee nimmt Formen an.
Sollten die Frauen diese Saison durchhalten, wäre das Haus ihr Eigentum und danach könnte man es ja verkaufen.

Die Geschichte ist ohne viel Schnick-Schnack geschrieben, klar und deutlich, wie aus dem Leben gesprochen. Von der großen Stadt aufs Land. Schon mancher ist daran gescheitert.
Tanja Krätschmar hat selbst fünfzehn Jahre viel Zeit auf einem Bauernhof in der Mark Brandenburg verbracht, wie sie in ihrem Dankeschön schreibt. Diese Erfahrungen hat sie mit in das Buch einbringen können, so dass vieles tatsächlich so gewesen sein könnte.
Jedes Kapitel fängt mit einem Zitat an, passend zum nachfolgenden Inhalt – meine Meinung. Der lockere Ton zieht sich durch die gesamte Handlung und hat mich oft zum Lachen gebracht.
Wer nun denkt, es ist alles locker, fluffig, tolles Landleben und so, ahnt sicher, wenn fünf unterschiedliche Frauen, jede eine eigene Persönlichkeit, auch ihre Schwierigkeiten miteinander haben werden. Da heißt es entweder zusammenraufen, durchhalten oder alles über Bord werfen und die Segel streichen.

Fazit:
„Eva und die Apfelfrauen“, ein humorvolles Buch, richtig gut zu lesen und es bietet tolle Unterhaltung, mit Hintergrundthemen, die zu beachten sind, alles eben auf eine liebenswürdige Art.