Wisewood - Ort der Selbstfindung oder Albtraum
Bewertet mit 4 Sternen
Da der Klappentext sehr spannend und vielsprechend klang, war ich sehr neugierig auf das Buch und was mich erwarten würde. Nun ich wurde nicht enttäuscht, denn es war fast bis zum Ende eine beklemmende Spannung, aber auch stellenweise ein gut gemachtes Verwirrspiel, da die Autorin den Leser geschickt manipuliert. Wenn man anfangs meint, man wisse um wen es sich bei dieser Geschichte genau dreht, wird bald eiskalt erwischt und befindet sich in den Fängen der geschickt gemachten Manipulation. Man erfährt viel über 2 Mädchen, die unterem krankhaft strengen Vater leiden und die Mutter sich ihrem Mann unterordnet, anstatt ihren Kindern beizustehen. Die Erziehungsmethoden des Vaters sind einfach nur abartig grauenhaft und lassen einem Schauer über den Rücken laufen. Doch zwischendurch wechselt die Handlung zu Natalie, einer sehr selbstbewussten Frau, die genau weiß, wie sie sich behaupten muss. Dann wieder erfährt man einiges über ihre Schwester Kid, welche vor einigen Monaten ihr Leben hinter sich ließ, um nach Wisewood zu gehen. Dort wollte sie ihre Ängste bekämpfen und wieder zu sich finden, quasi zur Selbstoptimierung, um im echten Leben endlich Durchsetzungsvermögen zu haben. Doch Wisewood ist mehr, also nur ein Ort zur Trauma- und Angstbewältigung, auch nicht nur zur Selbstfindung. Es ist mehr und es ist stellenweise unheimlich.
Ich empfand das Buch von der ersten bis nahezu letzten Seite sehr spannend, aber leider stellenweise durch die vielen Wechsel der Handlungsstränge etwas verwirrend und im Verlauf dann doch etwas an manchen Stellen überzogen, weil ich mir einiges auch nicht so richtig vorstellen konnte. Das Ende fühlte sich dann übereilt an, was ich wirklich schade finde, denn man hätte da noch einiges klarer darstellen können. Alles in allem ein gutes Buch, aber eben leider hat es mich nicht komplett überzeugt. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich etwas mehr erwartet habe. Daher vergebe ich 4 Sterne.