Rezension

Zum "Sich darin versenken" bestens geeignet

Revolution der Träume -

Revolution der Träume
von Andreas Izquierdo

Bewertet mit 5 Sternen

Dieses Buch ist der zweite Teil der sogenannten „Wege der Zeit“-Reihe. Darauf hatte ich nicht geachtet, als ich es ausgesucht habe. Den ersten Teil kenne ich nicht. Aber das ist nicht so schlimm, denn es handelt sich um einen in sich abgeschlossenen Roman. Es geht darin um drei Hauptpersonen Isi, Artur und Carl. Die drei sind Freunde und kennen sich von klein auf. Nun sind sie erwachsen und es hat sie nach Berlin verschlagen. Der erste Weltkrieg ist gerade vorbei. 

Die drei sind so verschieden, wie man nur sein kann, aber ergänzen sich auf eine irgendwie anrührende Art und Weise. Carl arbeitet als Kameramann, Artur ist eine Unterweltgröße und Isi ist zunächst Revolutionärin. Die drei sind authentisch und alle sind mir sehr sympathisch. Sie haben das Herz auf dem rechten Fleck und immer eine Portion gesunden Menschenverstandes. 

Die Geschichte – oder eigentlich sind es mehrere Geschichten, die dann zusammenführen – ist sehr anschaulich und unterhaltsam erzählt. Begonnen wird mit drei losen Enden, die dann zusammenfinden. 

Irgendwie hat dieses Buch regelrecht einen Sog auf mich ausgeübt. Je weiter ich gelesen habe, desto schwerer konnte ich mich zwischendurch davon trennen. Von Anfang bis Ende ist und bleibt es spannend, denn es gibt immer wieder neue Herausforderungen. 

Das ganze Buch ist unheimlich abwechslungsreich, dabei manchmal schockierend, aber auch nachdenklich und manchmal humorvoll. Ich fand es auch sehr gut, dass am Ende alles irgendwie abgeschlossen wurde. Ich werde wohl den nächsten Roman dieser Reihe ebenfalls lesen, wenn er herauskommt, denn die Protagonisten sind mir ans Herz gewachsen. Sicher werde ich auch den ersten Teil nachholen. 

Nun aber zurück zu diesem Buch: Alles ist so gut beschrieben, dass ich beim Lesen direkt einen Film vor mir gesehen habe. Meiner Meinung nach könnte man das Buch – so wie es ist – in einem Mehrteiler direkt verfilmen. Wer weiß, vielleicht kommt ja noch jemand auf die Idee. 

Nebenbei habe ich zwar noch ein wenig über die historischen Hintergründe gelernt, aber ich sehe dieses Buch eher als unterhaltendes Werk. Da ich in Berlin lebe, kenne ich die beschriebenen Viertel, Straßen und Plätze und hatte während des Lesens immer ein Bild dazu aus heutiger Sicht vor Augen. Aber ich konnte es mir auch gut in der damaligen Zeit vorstellen. Das hat das Ganze für mich noch interessanter gemacht. 

Mein Fazit: Dieses Buch ist für Leser*innen geeignet, die sich gern in ein Buch versenken. Dann merkt man auch nicht wie dick es ist, sondern ist froh darüber, dass es noch nicht so schnell zu Ende sein wird.