Rezension

Zurück ins Leben geliebt (Colleen Hoover)

Zurück ins Leben geliebt - Colleen Hoover

Zurück ins Leben geliebt
von Colleen Hoover

Zurück ins Leben geliebt (Colleen Hoover)

355 Seiten

dtv Verlag

Klappentext

Als Tate zum Studium nach San Francisco zieht, stolpert sie dort gleich am ersten Abend über Miles Archer: Miles, der Freund ihres Bruders, der niemals lächelt, meistens schweigt und offensichtlich eine schwere Bürde mit sich herumträgt. Miles, der so attraktiv ist, dass Tate bei seinem Anblick Herzflattern und weiche Knie bekommt. Miles, der, wie er selbst zugibt, seit sechs Jahren keine Frau mehr geküsst hat. Miles, von dem Tate sich besser fernhalten sollte, wenn ihr ihr Gefühlsleben lieb ist …

Meine Meinung

Im Nachhinein finde ich, dass der Klappentext etwas ganz anderes verspricht, als das Buch tatsächlich hergibt. Ich war davon ausgegangen, dass es wirklich um einen Studiencampus geht, doch da lag ich ziemlich falsch. Weitesgehend wurde ich aber nicht enttäuscht.

Colleen Hoover hat wieder mal einzigartige Charaktere erschaffen. Tate war eine gute Protagonistin, mit der ich mich schnell anfreunden konnte. Miles, Tates Gegenstück, fand ich ebenfalls sympathisch. Zunächst verstand ich nicht ganz seine Absichten, doch im Laufe des Buches erfährt man mehr über ihn und seine Vergangenheit, weshalb man nachvollziehen kann, wieso er so ist, wie er ist. Corbin ist quasi das perfekte Bild vom großen Bruder. Da ich dem nicht nachempfinden kann, fand ich manche Szenen leicht übertrieben, zumal Tate schon volljährig ist. Besonders gerne mochte ich Captain. Mir ist aufgefallen, dass CoHo auf außergewöhnliche Namen steht, was hier wieder bewiesen wurde. Diese Abwechlung ist sehr erfrischend.

Wie immer ist Colleen Hoovers Schreibstil flüssig und gut verschlingbar. Innerhalb wenger Tage hatte ich die 300+ Seiten inhaliert. Man möchte ihre Bücher nur ungern aus der Hand legen. Mir gefallen die Sichtwechsel, die sie in ihren neueren Büchern anwendet. Bei diesem Buch fand ich es besonders schön, dass Miles‘ Sicht größtenteils als Poety-Slam verfasst wurde. Diesen Aspekt hatte ich bereits bei „Weil ich Layken liebe“ sehr gemocht. Die Erzählstränge der beiden Protagonisten spielt vorerst in zwei unterschiedlichen Zeiten. Tates Sicht spielt im Jetzt, Miles erzählt von seiner Vergangenheit. So, wie CoHo nun mal ist, hat mindestens einer ihrer Charaktere eine weniger schöne Vergangenheit, hier ist es Miles. Er hatte mir so Leid getan, nachdem ich erfuhr, was passiert ist und warum er jetzt so ist, wie er ist.

Ich konnte für mich feststellen, dass Erotik nicht so sehr auf das Genre zutrifft, dass ich häufiger lesen würde. Zudem hat es mich etwas gestört, wie Tate mit dem Ganzen umging. In meinen Augen sollte sie nicht alles mit sich machen lassen, sich „unterwerfen“. Das Ende fand ich gut, jedoch etwas too much. Mir ist aufgefallen, dass ich meistens nicht mit den Enden ihrer Bücher zufrieden bin; sie sind nicht schlecht, aber für mich einfach nicht befriedigend. Insgesamt bekommt „Zurük ins Leben geliebt“ von mir 3,5/5 Sternen (zumal der Titel ein wahrhaftiger Spoiler ist…)