Rezension

Zwölf Wasser - Zu den Anfängen

Zwölf Wasser Buch 1: Zu den Anfängen - E. L. Greiff

Zwölf Wasser Buch 1: Zu den Anfängen
von E. L. Greiff

Bewertet mit 3 Sternen

Dieser Auftakt einer Trilogie gehört eindeutig zu den Büchern, die mir mit am schwersten Fallen beim Bewerten. Zum einen merkt man dem Buch einfach an, wie viele Gedanken sich der Autor um seine Charaktere und vor allen Dingen auch seine Welt gemacht hat. Alles wirkt einfach extrem gut durchdacht, oftmals bis ins kleinste Detail und oftmals wird es einem auch so direkt nahe gebracht, was teilweise doch etwas langatmig wird.

Zudem ist es auch noch so, dass der Autor eher eine sehr gewöhnungsbedürftige Art wählt, die Leser an seine Geschichte heranzuführen, da er zunächst nur von einem der beiden Protagonisten berichtet und genau dann, wenn man das Gefühl hat, sich langsam in diese Welt einzufinden, einem Babu langsam sogar ans Herz wächst, genau in diesem Augenblick gibt es einem ziemlich harten Riss in der Geschichte und man springt zu dem nächsten Protagonisten und hört über etliche Seiten nichts mehr von Babu, sondern erlebt nur noch die Geschichte von Felt. Und ich wette, dass gerade dieser Bruch von vielen eher als unangenehm empfunden wird, denn es ist schon schwer, sich in diese detaillierte Welt einzuleben und grade dieser enorme Sprung hat mir selbst gar nicht gefallen.

Ansonsten ist es aber so, dass es sich eher um ein sehr nah an den klassischen Werken der Fantasy angesiedeltes Werk handelt, dass eindeutig einen großen Tiefgang hat, dafür aber zumindest in diesem Band noch ein bisschen mit Aktionszenen geizt, was auch ein bisschen dafür sorgt, dass es über längere Perioden des Romans einfach an Spannung mangelt und man manchmal das gefühl bekommt, dass die Geschichte sich ein wenig zieht. Jedoch merkt man auch einfach, wie viele Gedanken sich wirklich um die Welt und ihre Völker gemacht wurde, was mir extrem gut gefallen hat, denn ich liebe es einfach, wenn eine Fantasy-Welt glaubhaft wird und das kann man dieser Welt hier eindeutig nicht absprechen.

Ich muss auch gestehen, dass mit der Part mit Babu noch deutlich besser gefallen hat, als der mit Undae und Felt, obwohl mir beide Protagonisten, ebenso wie die Welt, sehr durchdacht vorkamen und auch durchweg nicht unsympathisch waren. Jedoch hatte ich bei dem Part mit Babu noch eher das Gefühl von Emotionen im Text, die mir trotz der Tiefgängigkeit der Geschichte oftmals nicht so präsent vorgekommen sind.

Auf jeden Fall ist es, allein durch den Stil wohl eine Fantasy-Trilogie, die vielen gar nicht zusagen wird, da sie zu detailliert und manchmal auch etwas zu emotionslos und daher langatmig ist. Ich selbst mochte sie aber irgendwie und gleichzeitig auch wieder nicht. Für die nächsten Teile hoffe ich daher einfach, dass auch noch ein bisschen mehr Spannung in die Bücher Einzug erhält, denn die bestdurchdachteste Geschichte ist nicht gut, wenn sie einen nicht auch irgendwie gefangen hält.