Rezension

Ein etwas langatmiger Auftakt der Trilogie...

Zwölf Wasser Buch 1: Zu den Anfängen - E. L. Greiff

Zwölf Wasser Buch 1: Zu den Anfängen
von E. L. Greiff

Bewertet mit 3.5 Sternen

Auftaktband der großen Fantasy-Trilogie "Zwölf Wasser": Auf dem Kontinent sind das Wasser und die Menschlichkeit untrennbar miteinander verbunden. Aber eine Bedrohung schwebt über der Welt, denn Quelle für Quelle versiegt.

Wasserstände sinken, Quellen versiegen. Noch ist die Bedrohung des Kontinents kaum spürbar, die Völker leben in Frieden, die großen Schlachten sind Vergangenheit. Aber die dunklen Vorzeichen einer Katastrophe, weit grausamer als eine weltweite Dürre, mehren sich. Denn die Quellen spenden mehr als nur Wasser ...
Die Undae, eine Gemeinschaft von Frauen, die dem Wasser verbunden sind und darin lesen können, brechen ihr jahrhundertelanges Schweigen und warnen die Menschen. Drei von ihnen machen sich auf den langen Weg zu den zwölf Quellen, um das Gleichgewicht der Welt wiederherzustellen. Sie gehen nicht allein. Ein Schwertkämpfer, der sich gegen seine Bestimmung wehrt, ein junger Hirte auf der Suche nach Rache und sein Falke begleiten sie. Aber wie soll man eine ganze Welt retten, wenn es unmöglich scheint, sich selbst zu retten?

In der ersten Hälfte des immerhin über 600 Seiten starken Buches war ich ehrlich gesagt noch nicht sehr angetan von der Erzählung. Nachdem auf den ersten 100 Seiten einer der Hauptcharaktere - Babu, der Hirtenjunge - ausführlich vorgestellt wird und der Leser anfängt, sich allmählich an ihn zu gewöhnen, verschwindet er im Folgenden für mehrere hundert Seiten vollkommen von der Bildfläche und wird abgelöst von dem zweiten Hauptcharakter der Geschichte - Felt, der welsische Soldat - und dessen Verbindung zu den Undae. Als Babu viel später wieder in das Geschehen mit einbezogen wird, wirkt er wieder fremd und mit der eigentlichen Geschichte vollkommen unverbunden. Dies ändert sich erst im letzten Drittel des Buches. Diese Erzählung in "Blöcken" habe ich als recht ungeschickt empfunden, ein abwechselndes paralleles Erzählen des Geschehens wäre da m.E. flüssiger und eleganter gewesen...
Die beiden Hauptcharaktere sind jedoch glaubhaft gestaltet. Sie haben eine solide Hintergrundgeschichte, sowohl in ihrem persönlichen Umfeld, als auch in der Vergangenheit ihrer Völker, die sie interessant macht und immer wieder für eine Auflockerung manchmal eher langatmiger Passagen sorgt.

Die Grundidee hinter der Erzählung ist eine interessante, und so erwartet den Leser eine gelungene Mischung aus Abenteuer, Mythen, Sagen und Magie - und Greiff lässt eine ganz eigene, sehr komplexe Welt entstehen. Das Buch liest sich in den meisten Passagen sehr bildhaft, flüssig und angenehm, allerdings gelegentlich kurzzeitig unterbrochen von auffallend kurzen und abgehackten Sätzen, die ich persönlich als störend empfand.

Insgesamt ein interessanter Auftakt einer Trilogie, der Lust macht auf die Fortsetzungen. Allerdings ist die erste Hälfte des Buches eher langatmig und schwerfällig und macht es nicht immer leicht, sich wirklich in die Geschichte fallen zu lassen. Dies ändert sich jedoch in der zweiten Hälfte, so dass ich nun am liebsten sofort weiterlesen würde...

"Zwölf Wasser: Zu den Anfängen" ist der erste Teil der Trilogie. Teil 2 erscheit im Oktober 2013, Teil 3 vorraussichtlich im Jahr 2014.

© Parden