Rezension

Ein gewaltiges High-Fantasy-Epos

Zwölf Wasser Buch 1: Zu den Anfängen - E. L. Greiff

Zwölf Wasser Buch 1: Zu den Anfängen
von E. L. Greiff

Bewertet mit 4 Sternen

„Etwas geht vor“ warnen die Undae, die weisen Frauen aus der alten Zeit, die den Lauf der Welt aus dem Wasser lesen können. Drei von ihnen machen sich auf, die zwölf großen Quellen aufzusuchen, die zu versiegen drohen. Wenn das passiert, verschwindet die Menschlichkeit aus der Welt.

Dieses Buch lässt sich Zeit und geht die Geschichte wahrhaft episch an. Eine ganz neue Welt tut sich auf. Während der Hirte Babu in den Graslanden ein schreckliches Geheimnis aufdeckt, kämpft in den Bergen von Welsien der Soldat Felt ums Überleben, weil der Rest seines Landes unbewohnbar ist. 

Anfangs hat der Leser einiges zu verdauen. Hier gibt es eine ganz andere Zeitrechnung, Tage, Wochen, sogar Jahreszeiten haben andere Namen. Manch einer steht im frischen Lenderwind und hütet Nukks, die gut gedeihen diesen Soldern. Da muss man erstmal Vokabeln kernen. 

Viele interessante Figuren tummeln sich hier und werden sehr plastisch geschildert. Das macht großen Spaß und das Geschehen lebendig. Man lebt sich langsam ein in die verzwickte Geschichte dieser Welt. Ränke um die Macht in verschiedenen Ländern tun sich auf, die eigentlich lächerlich sind in Anbetracht der globalen Bedrohung. Leider wissen sie es nicht, die dummen Menschen. Nur ganz wenige sind eingeweiht. 

„Zwölf Wasser“ ist ein gewaltiges High-Fantasy-Epos über eine ganz eigene Welt, komplex, magisch und geheimnisvoll. Es ist ein Buch, in das man abtauchen kann. Nur die Dramaturgie des ganzen hätte ich mir etwas anders gewünscht. Eigentlich sind mindestens fünf Handlungsstränge angelegt. Hier im ersten Band folgt man aber nur zweien und fragt sich dann doch, was ist denn aus den anderen geworden? Auch kann man einige Längen hier und da beobachten. Man braucht schon ein wenig Geduld und Durchhaltevermögen.
Umso gespannter bin ich auf den zweiten Teil. Er liegt schon bereit.