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Angepriesen wurde mir Un-Su Kim als „koreanischer Henning Mankell“. Davon angefixt habe ich mich sofort in die unmenschliche Welt der Plotter, Auftragskiller, Tracker und Cleaner gestürzt. Überaus ansprechend, zusätzlich verlockend, ist die Optik des angekündigten Thrillers. Abgebildet ist eine Dahlie auf schwarzem Grund, über der gerade ein Blutregen nieder geht.
Ich habe gerade ein ganz wunderbares Buch ausgelesen. Als literarischer Verehrer von Antoine de Saint Exupéry‘s „Kleinem Prinzen“ war ich nicht davon ausgegangen, dass mir je irgendein vergleichbares Buch begegnen würde. Vermutlich habe ich mich geirrt.
Am Institut für neuronale Informatik in München optimiert eine kleine Gruppe von ausgewählten Wissenschaftlern einen kindhaft wirkenden Roboter, eine Künstliche Intelligenz, die offiziell zur Verbesserung der Behandlung von Patienten beitragen soll.
Das Cover ist ein Hingucker für jeden Hobby-Verschwörungstheoretiker. In Schwarz und Weiß gehalten, zeigt es Axton House in einer übertriebenen Tiefe, aus einer ganz unwirklichen Perspektive. Über Allem prangt ein riesiges Auge, das dem Betrachter in die Seele zu schauen scheint.
Ohne Liebe und Zuneigung ist eine angeknackste Ehe, die vorübergehend von einem Partner betrogen worden ist, nicht zu retten. Das ist die einfache, aber präzise zutreffende Erkenntnis der Lektüre „Liebe ist die beste Therapie“. Im Weg stehen uns dabei seit unserer Kindheit erlernte Regeln und Verhaltensweisen, die das Verzeihen einer derart herben Enttäuschung nicht zulassen können.
Der Grolltroll erlebt in dieser Geschichte, dass nicht jedes erdachte Projekt umsetzbar ist, dass auch beim Spielen nicht immer alles klappt. So entsteht in seinem Bauch aus Wut, Frustration und Ärger ein Wut-Gewitter, das er auf seine Umwelt niederprasseln lässt. Doof ist jedoch auch das Alleinsein.
„Ich hörte ihn sprechen - und hörte hinter dem, was er sagte, etwas anderes. Es war, als redete er mit einer Stimme auf zwei Ebenen, und wie beim Lesen eines Palimpsests wurde mit jedem Wort, das ich entzifferte, ein anderes bruchstückhaft deutlich, das etwas ganz anderes bedeutete.“ (S. 159)
Der kleine Hase hat das Gefühl unterzugehen im Gewimmel seiner großen Familie. Daher geht er gemeinsam mit dem Albartros auf Abenteuerreise zum Nordstern. Seine anfängliche Begeisterung für die endlose Weite und den vielen Platz, den er für sich ganz allein hat, schwindet schnell. Der kleine Hase ist froh als es wieder nach Hause geht.
„Mein lieber Freund und Kupferstecher“ (z. B. S. 209), welch aufregende, generationsübergreifende Familiengeschichte hat uns Christian Berkel da geschenkt.
Jules, der Jüngste von drei, nach einem Unfall elternlosen Geschwistern, erzählt uns seine von Höhen und Untiefen geprägte Lebensgeschichte. Die bis dahin behütet aufgewachsenen Kinder gehen nun auf ein Internat, wo sich ihre doch sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten entwickeln. Liz ist nach dem Tod der Eltern so lebenshungrig, dass sie unbedingt jedes Abenteuer mitnehmen muss.
Selten war ich bei der Bewertung eines Buches so hin- und hergerissen wie hier bei „Schnee in Amsterdam“ von Bernhard MacLaverty. Mir gefällt die verwendete Sprache, der Wechsel zwischen aktueller Handlung und Erinnerungen. Ich mag auch die intensive Betrachtung des eher kurzen Handlungszeitraumes.
1987 richtet ein 13-Jähriger auf dem Dachboden eines Bauernhauses ein Blutbad an. Mit sieben Schlägen auf den Kopf ermordet er seine Mitschülerin. Die Mordwaffe ist ein Golfschläger. Nachdem dreißig Jahre lang Gras über die Geschichte wachsen konnte, beginnt sie nun von Neuen.
Brotbacken bedarf Geduld, eine Gabe, die uns heutzutage viel zu oft abhanden gekommen scheint, ein wenig Disziplin und Aufmerksamkeit dem Teig gegenüber. Denn nur wenn man gewisse Regeln beachtet, hat man die Chance aus den Zutaten Wasser, Mehl und Salz ein genießbares Brot entstehen zu lassen.
Nachdem Arminuta von einer entfernten Tante Adalgisa überaus liebevoll groß gezogen worden ist, kehrt sie im dreizehnten Lebensjahr gezwungenermaßen zu ihren leiblichen Eltern zurück. Dort erlebt sie quasi einen Kulturschock. Mit all ihren Geschwistern haust sie, ungeachtet von Alter und Geschlecht, zusammen in einem heruntergekommenen Raum.
„Romane haben die Eigenschaft, den Leser dazu zu verführen, auf den Schlaf zu verzichten. Lautlos steht er wieder auf, um die Person nicht zu stören, die neben ihm schläft. Er geht ins Wohnzimmer runter, macht das Licht an, legt sich aufs Sofa und gibt sich geschlagen. Die Prosa hat den Kampf gewonnen. Jeder Widerstand wäre zwecklos.“ ( S. 183)
Vielleicht hat jeder von uns schon einmal wahrgenommen, was passiert, wenn zu viele Frauen ohne den ausgleichenden Spirit von ein paar Herren über einen längeren Zeitraum mit einander auskommen müssen, vielleicht in einer Mädels-Clique während der Schulzeit oder im beruflichen Alltag in vom weiblichen Geschlecht dominierten Abteilungen.
Beim Lesen von Bonfire habe ich zunächst gedacht, Mmhh, kenne ich die Story nicht schon? Wird das hier Erin Brockovich 2.0? Doch wie so oft muss ich zugeben, dass sich das Weiterlesen und das auf das Buch Einlassen durchaus gelohnt hat.
Der Roman von Dimitry Glukhovsky erzählt nicht nur von Ilja, einem gebrochenen jungen Mann, der zu Unrecht verurteilt, gerade aus dem Straflager entlassen wurde, sondern berichtet darüber hinaus von Korruption, Polizeigewalt und Überwachung der Menschen durch den Staatsapparat.
Schonungslos ehrlich wird in diesem Roman die Gefühlswelt der Nachwendejugend anhand der beiden ostsächsischen Brüder, Philipp und Tobias, herausgearbeitet.
Thomas Klupp begleitet mit seinem temporeichen, humorvollen Roman den Zehntklässler und Tennisspieler, Benedikt Jäger, vier Monate lang.