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Wer sich mit dem neuen Roman von Karine Lambert beschäftigt, wird die überaus gelungene Gestaltung des Buches nicht ignorieren können. Ich bin immer erfreut, wenn ein Verlag dem Leser ein hochwertiges Hardcover mit Lesebändchen gönnt. Das ist beim unsichtbaren Garten nur der Anfang.
Täglich gibt es neue schreckliche Nachrichten über das Artensterben, die Wildtiere im Kruger Nationalpark, Antilopenherden in Südafrika und Fledermäuse auf der Schwäbischen Alb. Jeden Tag werden es mehr Arten, jeden Tag schreitet das Sterben schneller voran. Gleichzeitig treten bei Menschen eigenartige Ausfallerscheinungen auf.
Michka muss in ein Altenheim umziehen, das Wohnen allein ist nicht mehr möglich für sie. Die ehemalige Korrektorin journalistischer Texte vergisst die Wörter, eins nach dem anderen. Sie fallen ihr einfach nicht mehr ein. Zunächst durch andere ersetzt, bleiben sie später ganz aus. Daran können auch Marie, die Michka als Kind oft betreut hatte, und auch der Logopäde Jérôme nichts ändern.
Florence Nightingale „kannte“ ich bisher als berühmte Persönlichkeit nur vom Namen her. Was genau ihren Ruhm ausmachte sowie ihre zeitliche Verortung in der Geschichte war mir verborgen geblieben. Mit der zum 200. Geburtstag der Protagonistin erschienenen Biografie von Hedwig Herold-Schmidt wollte ich die mir sehr wohl bewusste Bildungslücke schließen.
Ich dachte immer: Das schlimmste, was einer Mutter passieren kann, ist, dass sie die eigenen Kinder überlebt. Nach der Lektüre von Marco Balzanos Roman bin ich mir nicht mehr so sicher.
Der Roman mit dem orientalischen Cover, das aus 1001 Nacht zu stammen scheint, lässt sich nicht so einfach bewerten. Er ist nicht leicht in eine simple Kategorie Gut oder Schlecht, Spannend oder Langweilig einzuordnen, die Beurteilung muss vielschichtiger ausfallen.
„Mitten im August“ ist der erste Band einer Krimi-Serie, der uns mit dem schönen Foto der Faraglioni-Felsen nach Capri einlädt. Die davon ausgehende Urlaubsstimmung wird auch im Roman umfangreich erzeugt. Dabei bedient sich der Autor einer derart bildlichen Sprache, dass man den Eindruck gewinnt, selbst vor Ort zu sein.
„Wir holen alles nach“, „Das können wir auch noch später machen“, das sind Sätze, die jeder von uns gern benutzt, um Dinge, Anschaffungen und Unternehmungen, auf unbestimmte Zeit zu verschieben.
Ein überdurchschnittlich farbenfrohes Cover rahmt die Geschichte von Jai und seinen Freunden Faiz und Pari ein, die in einem Basti zwischen Müllkippe und Hi-Fi-Häusern in einer Stadt in Indien wohnen. Das Bunte passt ziemlich gut zu dem, was wir klischeehaft dank Bollywood mit Indien verbinden.
Schon das hübsche Cover zu Victoria Mas‘ „Die Tanzenden“ deutet auf das Ereignis hin, dem die gesamte Pariser Hautevolee entgegenfiebert, den Ball zu Mittfasten. Es ist mit einer Leichtigkeit gezeichnet, die sich genauso auch im Roman wiederfindet.
Bei der Bagage handelt es sich um die Familie Moosbrugger, die in sehr ärmlichen Verhältnissen hinten am Berg am Ende eines Dorfes in Vorarlberg wohnt. Trotz der Armut läuft es gut zwischen der wunderschönen Maria und dem Josef, bis dieser in den Krieg ziehen muss. Während des Krieges kommt Grete, Monika Helfers Mutter, zur Welt.
Wenn die Gefühle eines Menschen oder einer Gruppierung sichtbar werden, durch sprachliche oder körperliche Reaktionen, erscheint es leicht, diese zu deuten und zu verstehen. Die spontane Bewertung von Gefühlsregungen anderer erfolgt jedoch oft auf Basis des eigenen Erfahrungsschatzes, führt somit den Betrachter unter Umständen in die Irre.
Der Roman von Sandra Lüpkes erzählt oberflächlich betrachtet den gesamten Lebenszyklus eines Internats auf Juist. Er startet kurz nach der Gründung des Internats als nacheinander die jüdische Lehrerin Anni Reiner und der Pianist und Dirigent Eduard Zuckmayer, späterer Musiklehrer, auf der Insel ankommen.
Der Untertitel „Szenen aus einem verschwundenen Leben“ beschreibt sehr genau, was den Leser inhaltlich erwartet, wenn er sich mit dem autobiografischen Roman von Rose Tremain beschäftigt. In einzelnen Episoden erzählt uns die berühmte Autorin von ihrer Kindheit und Jugend.
Die Fragestellung, „Wo ist da der Sinn? Was hat das für einen Zweck?“, taucht nicht nur im Roman mehrfach auf, sie begleitet den kopfschüttelnden Leser über weite Strecken, weil man einfach nicht glauben mag, dass es je eine dermaßen krude Gesellschaft gegeben hat. Wir blicken auf die Geschehnisse mit unseren heutigen Erfahrungswerten, können es nur schwerlich glauben.
Eine vom Leben gebeutelte alte Dame hilft dem jungen Vater Alexander nach einem Schicksalsschlag zurück ins Leben zu finden, indem sie ihm von ihrem eigenen schweren, teils grauenhaften Lebensweg berichtet. Mit der Erkenntnis nicht allein von Schrecken gepeinigt zu sein, erscheint die eigene Situation für Alexander in einem neuen Licht.
Peter Zantingh berichtet über das Leben von Mattias, indem er kurze Geschichten über Menschen aus seinem Umfeld schreibt. Sie besitzen unterschiedlichste Erinnerungen an ihn. Dabei spiegelt jeder Charakter einen kleinen Ausschnitt unserer Gesellschaft wider. Es gibt beispielsweise die Rollen von Mutter und Vater, des Soldaten, des Migranten.
„Die Galerie am Potsdamer Platz“ ist der erste Teil einer Trilogie, gleichzeitig der Debütroman von Alexandra Cedrino, die der bekannten Kunsthändlerfamilie Gurlitt entstammt. Beim Lesen lässt sich durchgehend die Herkunft der Autorin spüren, die Kunstszene der 30er Jahre erscheint sehr gut recherchiert und damit glaubwürdig.
Die Maus liegt auf der faulen Haut als die Amsel ihr auf der Suche nach einem saftigen Wurm in den Schwanz pickt. Voll im Brüte-Stress klagt die Amsel der Maus ihr Leid. Spontan übernimmt die Maus die Eier. Weil auch andere Vogelmamis einmal Zeit für sich benötigen, dauert es nicht lange bis eine richtige Vogel-Kita entsteht.
Es fällt mir schwer, die richtigen Worte zu finden, um das Buch von Carmen-Francesca Banciu zu bewerten. Es wird zwar als Roman bezeichnet und im Gesamtkontext fühlt sich das Gelesene auch irgendwie romanhaft an, trotzdem erinnert die Aufbereitung des Textes eher an einen tiefgründigen, nachdenklichen Poetry-Slam. Dabei ist die Dichtkunst auf einem hohen Level unterwegs.