Rezension

Amüsant, anregend, aber viel zu schnell in der Handlung

The Club  - Flirt - Lauren Rowe

The Club - Flirt
von Lauren Rowe

Klappentext:
Jonas muss verrückt geworden sein. Immerhin hat er sich gerade bei einer sündhaft teuren Datingagentur angemeldet, obwohl es in Seattle mehr als genug Frauen gibt, die mit ihm zusammen sein wollen. Aber genau deshalb braucht er 'The Club': Er möchte nicht nur eine einzige Frau glücklich machen. Im Gegenteil. Er liebt die Abwechslung und genießt seine Freiheit. Zumindest bis er am nächsten Morgen seine E-Mails öffnet und eine private Nachricht der Mitarbeiterin entdeckt, die seine Anmeldeunterlagen ausgewertet hat. Sie möchte anonym bleiben, muss nach Jonas' Lobeshymnen auf sich selbst aber einfach etwas loswerden, das sein übergroßes Ego zutiefst erschüttern dürfte … Dann verrät sie ihm ihr intimstes Geheimnis, und er weiß sofort: Sie ist perfekt. Er muss sie finden. Sofort. Koste es, was es wolle.

Die Autorin:
Lauren Rowe ist das Pseudonym einer amerikanischen Bestsellerautorin und Singer-Songwriterin, die sich für »The Club« ein Alter Ego zugelegt hat, damit sie sich beim Schreiben dieser heißen Liebesgeschichte nicht zurückhalten muss. Lauren lebt zusammen mit ihrer Familie in San Diego, Kalifornien, wo sie mit ihrer Band auftritt und sich möglichst oft mit ihren Freunden trifft.

Meine Meinung:
Jonas hat alles, wovon eine Frau träumen kann: höllisch gutes Aussehen, ihm gehört ein erfolgreiches Unternehmen, das er mit seinem Zwillingsbruder betreibt, er ist charmant und weiß was er will. Und bekanntlich zieht das die weibliche Libido an wie Motten das Licht.
Sein Ziel ist es, jeder Frau, die mit ihm ins Bett steigt, die höchste Lust zu bereiten. Als Josh, sein Bruder, ihm von DEM CLUB erzählt, muss er sich unbedingt dort anmelden. Dort trifft man nämlich gegen eine immense Anmeldegebühr (250.000 Dollar für ein Jahr) Frauen, die ebenso wie er, den schnellen und unabhängigen Akt bevorzugen - und sich danach nicht mehr wiedersehen wollen. Zumindest nicht, um eine Beziehung zu führen. Ein Traum für Jonas, der ein Leben auf der Überholspur führt, ganz ohne Gefühl, wenn man mal von der Begierde auf Frauenkörper und seine Befriedigung absieht.

Er macht sich also einen Spaß bei der Anmeldung im Club und spricht die Aufnahmeassistentin in seiner Mail direkt an, sodass ihr Hören und Sehen vergeht. Mit einer recht unverschämten Anmache trifft er ihre Empfindungen unterhalb der Gürtellinie.
Sarah, die Studentin, die sich Geld zu ihrem Jurastudium hinzuverdient und für den Club erst seit kurzem arbeitet, kann Jonas nicht vergessen und reagiert auf seine Zeilen wie ein Tornado.
Die beiden liefern sich von nun an ein Katz- und Mausspiel per Mail, Telefonat und Beschattung. Die Frage ist nur, wer welche Rolle dabei einnimmt, und ob sie sich im realen Leben wirklich treffen werden.

"The Club - Flirt" ist ein Erotikroman in Shades of Grey-Manier, kommt aber ohne SM oder BDSM aus. Was anfangs noch mit wenigen Parallelen beginnt (reicher, schöner Geschäftsmann und eine Studentin) wird zum Ende hin immer offensichtlicher.

Mir hat der Beginn mit den schlagfertigen und höchst verführerischen Mails richtig gut gefallen. Ich war gespannt, wie sich die Handlung weiterentwickeln würde, und wer eigentlich die Hosen an hat. Zwischendurch hat Jonas sie leider verloren, denn seine schnelle Wandlung fand ich gerade für ihn als arrogant wirkenden und von sich ziemlich überzeugten Junggesellen viel zu schnell. In so kurzer Zeit ändert sich kein Mensch. Richtig enttäuschend fand ich es, und habe mich gefragt, warum die Autorin dies alles in den ersten Band gepackt hat, wobei es doch noch weitere geben wird.
Sarah mochte ich anfangs, sie war mir sehr sympathisch, doch auch sie war am Ende nicht viel mehr als eine passive Frau, die immer mehr an Kontur verlor, oft weinte und sich seinem Willen beugte. Ist ja klar, wenn Mr. Sexgott persönlich so ein Tamtam veranstaltet.

Die erotischen Szenen waren bildhaft und ansprechend beschrieben. Der Humor kam nicht zu kurz (das Buch sorgt für einige Lacher), und dramatisch wurde es auch.

Immer mehr erinnerte das Buch auch an Elemente aus Pretty Woman; dieser Film wurde auch im Geschehen erwähnt, sowie andere Filme. Offenbar hat die Autorin ein Faible für solche Vergleiche. Auch Songs spielten eine große Rolle, die zur jeweiligen Situation passten.

Was mir noch großen Spaß gemacht hat, war der Schreibstil. Das Buch las sich verdammt fix. Im Grunde passierte nicht viel, was es noch unmöglicher machte, den Wandlungen der Figuren zu folgen, die sie in Rekordzeit durchmachten - besonders Jonas.
Mir fehlte das, was zu Beginn da war: Das Prickeln, die Spannung, dieses Gefühlsgewitter, das sich dem Ende zu wie ein lauer Wind anfühlte.
Trotzdem lasse ich mich nicht unterkriegen und möchte lesen, wie es zwischen den beiden weitergeht, denn der Cliffhanger hat mich wiederum neugierig gemacht.
Und es kann doch nur besser werden (hoffe ich mal).

3 Sterne.