Rezension

Anders als erwartet - viel Kitsch und Humor, mehr Liebe als Erotik. Trotzdem unterhaltsame Lektüre!

The Club  - Flirt - Lauren Rowe

The Club - Flirt
von Lauren Rowe

Inhalt: Jonas Faraday ist unverschämt gutaussehend und beruflich erfolgreich. An Frauen mangelt es ihm eigentlich nicht, doch er sucht ausschließlich solche, die sich etwas genauso Unverbindliches wünschen wie er. Also meldet er sich bei einem sündhaft teuren und sehr exklusiven Cluban, der verspricht, seine Träume wahr werden zu lassen. Womit er allerdings nicht gerechnet hat, ist die Aufnahmeassistentin Sarah, die durch sein Anmeldeformular derart außer Fassung gerät, dass sie ihm ordentlich den Marsch bläst – und zudem gesteht, dass sie noch niemals in ihrem Leben einen Orgasmus hatte. Das macht sie in Jonas´ Augen zu der größten Herausforderung seines Lebens und er will sie um jeden Preis finden…

Meine Meinung: Tja, wie ist nun eigentlich meine Meinung zu dieser Geschichte, die ja bisher schon sehr unterschiedlich ausgefallene Bewertungen erhalten hat? 

Zuerst muss ich sagen, dass der Schreibstil wirklich wunderbar leicht und fluffig zu lesen ist, die Seiten fliegen nur so dahin. Die Kapitel sind immer abwechselnd aus der Sicht von Sarah und Jonas geschrieben, so dass man die Story aus beiden Blickwinkeln betrachten kann. Was mir hierbei gut gefiel, dass man trotzdem nicht jede Szene komplett doppelt liest. 

Apropos doppelt… Eines hat mich am Schreibstil dann aber doch gestört, und zwar gibt es leider immer wieder einige Wortwiederholungen bzw. wiederholte Formulierungen. Die Wortwahl hätte für meinen Geschmack etwas abwechslungsreicher sein dürfen.

Ein weiterer - für mich sehr überraschender - Pluspunkt war der starke Humor, der sich durch das ganze Buch zieht. Die Autorin versteht es, eine Wortwahl zu nutzen und Dialoge zu erschaffen, die einen immer wieder grinsen oder gar laut loslachen lassen. Das hatte ich von einem Erotikroman nun wirklich nicht erwartet!

Über den nächsten Punkt lässt sich nun wohl schon streiten, denn es geht um den sehr hohen Kitschfaktor. Das Buch trieft nur so vor Romantik zwischen zwei kaputten Seelen, die sich endlich gefunden haben, was natürlich für beide plötzlich alles ändert. Hier werden massig Klischeesaufgegriffen und die Geschichte wird in vielen vielen Superlativen erzählt. Wer sich an solchen Klischees nicht stört und auch nicht daran, dass für den höheren Unterhaltungswert eben ein wenig auf eine superrealistische Darstellung verzichtet wird, dem wird das Buch dennoch gefallen. 

Die Parallelen zu „Shades of Grey“ konnte man irgendwann nicht mehr ignorieren, selbst wenn man nicht danach gesucht hat – auch wenn es in dieser Geschichte nicht um BDSM geht. (Naja, ging es bei SOD ja aber eigentlich auch nicht.)

Außerdem sollte man wohl wissen, dass der Leser vom „Club“ an sich in diesem ersten Teil der Reihe wirklich nicht viel erfährt. Erst zum Ende kommt die dramatische Wendung, die den Leser natürlich zum Weiterlesen des zweiten Teils animieren soll. Ich muss gestehen, bei mir hat das seine Wirkung auch tatsächlich nicht verfehlt und ich bin gespannt, ob ich im nächsten Buch mehr über den mysteriösen „Club“ erfahren werde. 

Fazit: Alles in allem empfand ich die Geschichte sehr kitschig und in erster Linie als Liebes- und nicht als Erotikroman. Ich hatte einfach was völlig anderes erwartet. Trotzdem hat mich das Buch sehr gut unterhalten undich musste oft echt lachen. Auch das hatte ich nicht erwartet. Doch beim Lesen ist mir nun nicht grad die Röte vor lauter Erregung ins Gesicht gestiegen.

Wie bewerte ich nun also ein Buch, das mir eine sehr unterhaltsame Lesezeit beschert hat, aber gleichzeitig so gar nicht meine Erwartungen erfüllt hat? Ich entscheide mich für gute 3 Sterne und bin schon gespannt auf den zweiten Teil, an den ich sicherlich mit einer anderen Erwartungshaltung herangehen werde.