Rezension

Authentischer und charmanter Liebesroman mit einigen Schwächen!

Eleanor & Park
von Rainbow Rowell

Die originale Rezension findest du hier. Ich freue mich auf deinen Besuch! ;-)

Es gibt immer wieder Bücher, die in der Bloggerszene wirklich jeden Menschen erreichen. Die den Sprung zur Bekanntheit ohne Schwierigkeiten überwinden können und gleichzeitig ausschließlich auf positive Resonanzen stoßen. Der Jugendroman „Eleanor & Park“ ist ein Buch solchen Typus. Ein minimalistisch gehaltenes, nichtsdestotrotz ansehnliches Cover und der Klappentext laden den Leser ein auf eine charmant andere Liebesgeschichte ein. Ob vorliegendes Werk meiner Meinung nach mit seinem Ruf mithalten kann und welche weiteren Leseeindrücke ich aus der Lektüre gewinnen konnte, das erfährst du in der folgenden Rezension.

Durch einen flüssigen und leicht zu lesenden Schreibstil ermöglicht Autorin Rowell einen reibungslosen Einstieg in die vorliegende Geschichte. Die schon im Buchtitel enthaltenen Protagonisten, aus deren Perspektiven die Handlung erzählt wird, stellen sich als sympathisch heraus. Teilweise jedoch hatte ich große Probleme mit Eleanor, welche den Spannungsbogen durch ihre nervig-nörglige Art unnötig in die Länge zu ziehen weiß und durch ihre ichbezogene, selbstmitleidende Weltansicht die Nerven des Lesers stark strapaziert. Dieser Kritikpunkt gewinnt aber nicht an zu vielen Stellen die Oberhand, als dass ich hier von einem Kauf abraten würde.

In der Lektüre werden einige Thematiken angesprochen, welche großen Ansprechbedarf haben und zu denen der jugendlichen Zielgruppe wichtige Werte mit auf den Weg gegeben werden soll. Was zwar eine sinnvolle Idee ist, dem fehlt letztendlich zu viel Tiefgang, als dass eine langwierige Wirkung erzielt werden kann.

Gelungen wird aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt und für mich als Leser stellte es keine große Herausforderung dar, mich an diesen Rhythmus zu gewöhnen und jeweils in die andere Figur hineinzuversetzen. Insgesamt wirkt „Eleanor & Park“ ein wenig wie der kürzlich erschienene Jugendfilm „Sierra Burgess Is A Loser“: Das Buch hat sein Herz am rechten Fleck und sorgt für kurzweilige Unterhaltung.

Seinem Genre fügt der Roman jedoch nichts Neues hinzu, wodurch sich bedauerlicherweise der Eindruck verstärkt, dass man nichts verpasst hat, wenn man vorliegende Lektüre nicht gelesen hat. Trotz seines eigenen Charmes wirkt das Buch an einigen Stellen langatmig, ja gar belanglos. Zudem wirkt die romantische Beziehung zwischen den beiden Hauptfiguren nicht hundertprozentig glaubwürdig. Das zu abrupte Ende tut dabei ihr Übriges.

Wenn ich den Geschmack beschreiben müsste, der mir nach Beendigung von „Eleanor & Park“ im Mund geblieben ist, dann würde ich das Adjektiv „bittersüß“ wählen. Süß, weil die Geschichte nett und authentisch sein kann und einige nennenswerte Aspekte zutage fördert, die die Erzählung empfehlenswert machen. Bitter deswegen, da der Roman sein gesamtes Potenzial nicht auszunutzen weiß. Er hätte so viel mehr sein können, als er jetzt ist. Das finde ich schade.

Fazit & Wertung:
„Eleanor & Park“ ist ein authentischer und charmanter Liebesroman, der meinem Erachten nach nicht vollständig ausgereift ist und somit nicht sein ganzes Potenzial ausschöpft.

Ich vergebe gerne drei von fünf möglichen Sternen.