Rezension

Charmant-amüsanter Reihenauftakt um eine australische Hobbydetektivin

Frauen am Rande des Strandes - Maggie Groff

Frauen am Rande des Strandes
von Maggie Groff

Dieses Buch bietet eine sympathische Hauptfigur, viele humorvolle Momente, aber auch Ernst und eine Portion Nervenkitzel. Gelungen!

Inhalt

Scout Davis, Mitte 40, lebt in Byron Bay und ist freiberufliche Journalistin. Sie hat zwei erwachsene Töchter, ist geschieden und lebt mit Freund Toby zusammen, der als Auslandskorrespondent nur selten daheim ist.

Es wird Zeit für einen neuen Auftrag und da gibt es auch schon was für sie: anscheinend ist die amerikanische Sekte "Die strahlende Wiederkehr der erleuchteten Seelen" nach Australien ausgewandert. Und dann beauftragt Scouts Schwester Harper, die als Lehrerin an einer Privatschule arbeitet, noch damit herauszufinden, wer die Unterwäsche von ein paar Mädchen in der Umkleide zerschnitten hat.

Viel zu tun, schließlich ist Scout auch noch Mitglied einer Strickguerillabande, die nachts heimlich öffentliche Objekte durch Strickkunstwerke verschönert. Und Tobys Freund, Polizist Rafe, scheint ihr auf der Spur zu sein...

Meine ausführlichere Meinung

Dieses Buch war eine wirklich charmante Lektüre, mit einer sympathischen Hauptfigur, tollen Nebenfiguren und einer interessanten Handlung. Besonders der humorvolle Schreibstil hat es mir angetan. Auch die relativ kurzen Kapitel haben mir gut gepasst - ideal für Pendler.

"Frauen am Rande des Strandes" einem bestimmten Genre zuzuordnen fällt mir schwer, würde es aber als einen Mix aus Chicklit, Krimi und humorvollen Familienporträt bezeichnen.

Zu kritisieren gibt es von meiner Seite aus nur wenig. Es erschien mir ein wenig unglaubwürdig, dass Scout so ziemlich alle Ermittlungen hauptsächlich mit Telefonanrufen erledigen konnte und auch jeder sofort bereitwillig immer Auskunft gegeben hat. Auch die beschriebene romantische Seite kam mir etwas zu kurz bzw. zu plötzlich und endete mitten in der Luft, was mich doch überrascht hatte. Diese Überraschung legte sich jedoch, als ich am Ende des Buches erfuhr, dass es sich hier um den Auftrakt einer Reihe rund um Scout Davis handelt und es noch Nachfolgebände geben wird.

Hier finde ich es sehr schade, dass (mal wieder) der Leser ein wenig in die Irre geführt wird. Ich fände es sehr begrüßenswert, wenn schon im Klappentext deutlich erkennbar ist, dass es sich dabei um den ersten Band einer Reihe handelt. Dann gehe ich auch mit einer ganz anderen Erwartungshaltung an das Buch ran und wundere mich nicht zwei, drei Kapitel vor Schluss, wie denn all die offenen Fragen in dem kurzen, übrig verbleibenden Seiten geklärt werden.

Auch fand ich es ein wenig seltsam, dass in der Übersetzung meist von "Woolie" die Rede ist. "Woolies" ist eine australische Abkürzung für die Supermarktkette "Woolworths" - den Begriff "Woolie" hatte zumindest ich nie einen Australier benutzen hören. Aber das ist nur ein winziges Detail, das die wenigsten überhaupt bemerken dürften.

Fazit

Man sollte sich unbedingt bewusst sein, dass dies Band 1 einer ganzen Reihe von Büchern rund um die Hobbydetektivin Scout Davis ist. Gute Unterhaltung ist es auf jeden Fall und für Australienfans eine klare Empfehlung!