Rezension

Nicht das neuste Thema, aber dennoch spannend

Frauen am Rande des Strandes - Maggie Groff

Frauen am Rande des Strandes
von Maggie Groff

Meine Meinung

Wo soll ich denn jetzt anfangen? Mein Gedanken zu Frauen am Rande des Strandes sind ziemlich verworren, denn auch das Buch an sich ist ein verflochtener Krimi, der immer mehr Details und Erzählstränge bekommt. Aber Kurzfazit vorweg: Ich mochte dieses Buch - das war so ziemlich mein erster Gedanke nach dem Lesen.

In dem Buch herrscht, obwohl es ja doch ein Krimi ist, eine locker-leichte Atmosphäre. Dabei ist auch das Thema Sekten (gerade so, wie sie hier dargestellt wurden) eben nicht immer ein leichtes Thema. Man hatte tatsächlich dieses Australien-Feeling, es war entspannt, es war locker und Scout hat ziemlich relaxt den Fall gelöst. Das hebt sich doch mal positiv ab von den düsteren Szenarien mit drogensüchtigen Ermittlern oder ähnlichem.
Ich muss sagen, dass das Thema natürlich nicht das Neueste ist: Sekten, Enthüllungsjournalismus? Gab es alles schon einmal, doch für mich ist es der perfekte Einstieg, um Scout als Ermittlerin und ihre Umgebung kennen zu lernen. Es ist nicht das neuste Konzept, aber die Figuren, die Nebenhandlungen und, da kann ich mich nur wiederholen, die Atmosphäre heben das Buch dann doch wieder von der Masse ab.
Die Nebenhandlungen und -ermittlungen. Jemand, der klare Strukturen lieber mag, ist hiermit nicht gut beraten: Es fängt alles einfach an und dann kommen plötzlich immer mehr kleine Details dazu. Ein scheinbar einfacher Erzählstrang entfaltet sich und kann ziemlich kompliziert enden. Doch für mich hat Maggie Groff mit diesen verschiedenen Bällen einfach hervorragend jongliert. Es lief alles passend ineinander und war immer logisch nachzuvollziehen. Außerdem war ich dadurch einfach immer neugierig und habe die Seiten des Buch verschlungen.

Scout ist ein interessanter Charakter, der scheinbar gerne schwimmen geht. Natürlich hat sie auch andere Vorlieben, aber angesichts des Schauplatzes Australien ist mir diese besonders im Gedächtnis geblieben (immerhin habe ich das Buch auch zu einer kalten, regnerischen Bah-Zeit gelesen - da hat es Lust auf Sommer, Sonne, Sonnenschein gemacht). Negativ fand ich eher ihr Diabetes. Nicht die Krankheit an sich, aber anfangs wurde es einfach zu sehr zur Schau gestellt, so dass ich zu hundert Prozent sicher war, dass noch irgendetwas Schlechtes und Schlimmes und Dramatisches damit passiert. Das hätte durchaus etwas besser eingebaut werden können, so hatte es etwas von der Holzhammertaktik.
Manchmal hatte ich das Gefühl, Scout hat ein Talent, in Wespennester zu stechen, denn ihre beiden Fällen entpuppen sich doch als größer als gedacht.
Auch die anderen Charaktere hat man schon ziemlich gut kennen gelernt und hat jetzt einen Einblick, wobei alle noch vielversprechend sind und ich mich schon auf weitere Bände freue! Ob nun die Strick-Guerilla, die bezaubernde Katze, die Neffen und Töchter oder Scouts Schwester, der Freund, der Polizist... da ist noch so viel offen und ich glaube, Scouts Geschichte ist noch lange nicht zu Ende erzählt.

Fazit

Nicht unbedingt das neueste Thema, doch die Atmosphäre der Geschichte bringt doch etwas frischen Wind hinein. Scout ist eine interessante Figur und ich freue mich auch schon darauf, noch mehr Fälle mit ihr zu lösen - Frauen am Rande des Strandes macht Lust auf mehr von Scout Davis.