Rezension

Erschreckend, spannend, aufwühlend

Agonie (Milosevic und Frey ermitteln 2) -

Agonie (Milosevic und Frey ermitteln 2)
von Lea Adam

Kurze Infos für alle, die nicht gerne Rezensionen lesen. Es ist der zweite Teil einer Reihe, den man aber problemlos ohne Vorkenntnisse des ersten Teils lesen kann.
Man weiß sehr früh, wer der Täter ist, was aber der Spannung keinen Abbruch tut.

Agonie hat alles, was einen Thriller ausmacht. Dieses Buch fesselt von der ersten bis zur letzten Seite. Ich konnte es nicht aus der Hand legen und denke auch Tage nach Beenden des Buches noch darüber nach.
Agonie behandelt verschiedene Themen. Das Hauptthema, um das sich auch die Morde drehen, ist die industrielle Schweinehaltung und – Schlachtung. Die Opfer werden nämlich wie Vieh abgezogen und ausgeweidet. Hier nimmt das Autorenduo auch kein Blatt vor den Mund und zeigt wirklich sehr eindrucksvoll, wie unser Fleisch auf den Teller kommt. Doch nicht nur das Leid der Tiere wird eindrucksvoll beschrieben, man erfährt auch von den Problemen der Bauern, die gegen die Großkonzerne keine Chance haben. Das Thema geht wirklich unter die Haut.
Was mir auch sehr gut gefällt ist, dass die persönlichen Probleme der queeren Ermittlerin auch eine Rolle spielen. Ich befürworte es sehr, dass queere Themen nicht mehr nur in explizit queeren Büchern zur Sprache kommen, sondern ganz selbstverständlich in Geschichten eingewoben werden.

Der Schreibstilist, ebenso wie der Storybogen ist wirklich, wirklich gut. Ich habe dieses Buch in einem Rutsch gelesen und mich teilweise eingeschlossen, um nicht gestört zu werden.

Für mich war dieses Buch ein Highlight des Jahres und ich werde mir auf jeden Fall noch den ersten Teil um Frey und Milosevic besorgen, auch wenn der zweite Teil natürlich gezwungenermaßen Spoiler zum ersten Teil enthält. Aber ich möchte unbedingt mehr von diesem Autorenduo lesen, denn sie wissen einfach, wie man gesellschaftskritische Themen in spannende Geschichten packt.