Rezension

Nichts für sensible Gemüter

Agonie (Milosevic und Frey ermitteln 2) -

Agonie (Milosevic und Frey ermitteln 2)
von Lea Adam

Bewertet mit 2 Sternen

          Wir lesen hier die Geschichte zweiter sehr brutaler Morde und ihrer Aufklärung. Die Ermittler Milosevic und Frey sind ein eingespieltes Team, das Schweres hinter sich hat. Dieser Fall bringt sie wieder an ihre Grenzen, ist er doch beispiellos blutig und verwickelt. 

Der Schreibstil ist durchaus packend, wenn auch teilweise sehr drastisch. Die Schilderung der brutal zugerichteten Leichen ist wirklich nichts für schwache Gemüter. Die Darstellung der Protagonisten wirkt authentisch, wenn auch für meine Begriffe das Privatleben von Kommissarin Milosevic meiner Meinung nach zu viel Raum einnimmt. Es scheint der Autorin wichtig zu sein, die gleichgeschlechtliche Beziehung der Kommissarin herauszustellen. 

Als weiteres Nebenthema wird sehr detailliert, um nicht zu sagen drastisch,  die Vorgehensweise der Billig-Fleischindustrie geschildert. Zugegeben, das ist ein wichtiges und sehr aktuelles Thema, aber in diesem Ausmaß in einem Thriller, der ja zur Unterhaltungsliteratur gehört, fehl am Platz. Dazu kommt, dass diese Schilderungen die Spannung die sich hier ohnehin nur schwer einstellen will abbrechen. 
Im Endeffekt wird diese Geschichte zu sehr von den Nebenthemen beherrscht, der eigentlich sehr spannende und verwickelte Kriminalfall tritt sehr in den Hintergrund. Durch die kursiv gedruckten Abschnitte, die aus Tätersicht geschrieben sind, und mit ein wenig Kombinationsgabe weiß man auch schnell, wer der Täter ist. Das ist der Spannung natürlich auch wenig zuträglich. Insgesamt bin ich von diesem Buch doch eher enttäuscht und kann es leider nicht empfehlen.