Rezension

Soko Schlachthaus

Agonie (Milosevic und Frey ermitteln 2) -

Agonie (Milosevic und Frey ermitteln 2)
von Lea Adam

Bewertet mit 4 Sternen

Bei „Agonie“ handelt es sich um den zweiten Band einer Reihe um das Ermittlerduo Vincent Frey und Jagoda Milosevic. Die Fälle sind in sich abgeschlossen, es passiert in den Büchern aber auch einiges auf persönlicher Ebene bei den beiden Ermittlern, sodass ich schon empfehlen würde, die Bände nacheinander zu lesen. Wie auch schon sein Vorgängerband war „Agonie“ in meinen recht brutal und die Morde werden auch detailliert dargestellt. Dementsprechend fand ich, dass der Arbeitstitel der Ermittler, bevor sie eine respektvollere Wahl trafen, „Soko Schlachthaus“ eindeutig passend ist. Ich finde schon, diese Reihe ist nichts für zarte Gemüter, ich selbst habe mich zwar von Band 1 deutliche getriggerter gefühlt, konnte aber auch hier nicht am Stück lesen und musste das Buch zwischendurch weglegen.

 

Zum Inhalt: Ein grausamer Mord an einer Influencerin, die sich für Tierwohl stark macht, zugerichtet wie Vieh. Doch ihre Lebensumstände werfen Fragen auf. Milo und Vincent, der nach dem letzten Fall immer noch nicht wider ganz fit ist, werden der Soko zugeteilt. Und noch bevor sie eine echte Spur haben, gibt es ein zweites Opfer. 

 

 

Das Buch wird aus zwei Perspektiven erzählt, einmal der von Milo, und dann optisch durch kursive Schrift abgegrenzt, der des unbekannten Täters. Tatsächlich wird in der Täterperspektive irgendwann schon quasi aufgelöst um wen es sich handelt und welche Motive dahinterstecken, trotzdem passen beide Erzählstränge gut zusammen und enden in einem gemeinsamen Finale. Erzähltechnisch hat mir das gut gefallen, weil man als Leser schnell einen relativ guten Rundumblick hat und der Polizei gefühlt leicht „voraus“ ist.

 

Was mich in diesem Buch irgendwie wahnsinnig gestört, einfach weil ich mich an dem Gedanken festhalten will, dass solch unprofessionelles Verhalten nicht existiert, ist Vincent und wie er den Fall hinter seine persönlichen Befindlichkeiten anstellt. Ich will hier nicht zu viel vorwegnehmen, aber er setzt in diesem Fall einfach völlig falsche Prioritäten, was zu einer mittelgroßen Katastrophe hätte führen können. Vielleicht gehe ich da mit dem Prota etwas hart ins Gericht, aber das hat mich einfach mega genervt beim Lesen. Bin da immer kein Fan von, wenn solche Instanzen eher mittelmäßige Professionalität an den Tag legen.

 

Thematisch fand ich dieses Buch sehr interessant und auch aktuell angelegt. Dadurch war der Fall für mich schon sehr spannend konstruiert und spielt auch ein bisschen mit seinen Schockerelementen.