Rezension

Es fehlte an Spannung

Renegade - J. A. Souders

Renegade
von J. A. Souders

Bewertet mit 3 Sternen

Die sechzehn Jährige Evelyn - genannt Evie - lebt in Elysium, eine Stadt am Grund des Meeres. Ihre Mutter ist die Herrscherin über diese Stadt und regiert sie mit eiserner Hand um den Frieden zu bewahren, denn die Gefahr lauert an der Oberfläche..

Die Geschichte wird aus Evies Ich-Perspektive erzählt. Evies Leben ist perfekt. Sie besitzt alles was sie möchte und genießt das Leben in der Stadt ihrer Mutter. Doch dann taucht der Oberflächenbewohner Gavin in Elysium auf. Evie fühlt sich sofort zu ihm hingezogen und um ihn zu retten beginnt Evie ihre Mutter anzulügen, denn mit dem Auftauchen Gavins, erkennen die beiden, dass das Leben in Elysium nicht so perfekt ist wie es scheint.

Ich hatte Anfangs Schwierigkeiten mich an Evie zu gewöhnen. Sie war mir zu angepasst an das System und überhaupt nicht so wie man es von einer Protagonistin in einer Dystopie gewohnt war. Doch mit der Begegnung Gavins beginnt Evie sich zu verändern, was mir geholfen hat sie zu mögen. Am Anfang war ich außerdem oft verwirrt, weil Evie von Erinnerungslücken geplagt wird und Evie versucht sich an die Dinge zu erinnern, die sie vergessen hat. Sie wirkte auf mich etwas seltsam und beschränkt, aber dies ist keinesfalls Evies wahres Ich und die Auflösung über diese Verwirrtheit fand ich wirklich spannend.

Gavin ist der männliche Protagonist. Er stammt von der Oberfläche und ist durch einen Unfall nach Elysium gelangt. Doch Oberflächenbewohner sind in Elysium die Staatsfeinde Nr. 1 und wenn sie auftauchen, werden sie sofort exekutiert.. Doch Evie fühlt sich zu ihm hingezogen und möchte ihm helfen zu fliehen. Gavin ist einfach ein sehr sympathischer Charakter, der nicht nur schlau ist, sondern auch Humor hat! Die Unterschiede zwischen Evie und Gavin sind einfach gravierend und während sie versucht haben, die unbekannten Welten zu verstehen, kamen oft sehr lustige Szenen auf!
Die Entwicklung der Beziehung der Beiden ging mir dann aber doch ein wenig zu schnell und sie waren nach nur kurzer Zeit so vertraut miteinander, was einfach unrealistisch wirkte, zumal Evies Mutter ihre Absicht Gavin zu töten nicht verschleiert und Gavin Evie trotzdem vertraut. Aber die Liebesgeschichte war dennoch schön und die beiden hatten wirklich ihre besonderen Momente.

Elysium ist eine wirklich außergewöhnliche Welt. Sie liegt auf dem Grund des Meeres, innerhalb einer riesigen Glaskuppel. Die Bewohner sind ganz unabhängig von der Oberfläche. Sie pflanzen ihre Nahrung selber an, der Strom wird aus einem nahegelegenen Vulkan gewonnen und dem Meerwasser wird einfach das Salz entzogen, sodass es als Trinkwasser genutzt werden kann. J.A. Souders berschreibt ihre gut durchdachte Welt einfach atemberaubend und konnte ihre Idee von einer Welt unter Wasser wirklich gut umsetzen.

Elysium wird von Evies Mutter beherrscht, die von ihren Untertanen ebenfalls "Mutter" genannt wird. Sie bestimmt über die Berufung der Menschen, sowie über die Bezahlung und sogar ob die Menschen zu der "Paarung" zugelassen werden und ob sie Kinder bekommen dürfen. Sie wirkt zu Beginn des Buches sehr freundlich und man denkt, dass sie nur das Beste für Evie und ihr Volk möchte, doch schon bald zeigt sich, dass es alles nur eine große Lüge ist. Sie wird zum bösen Gegenspieler, der Elysium wie seine Westentasche kennt und die Welt total in seiner Hand hat.

Die Geschichte beginnt ein wenig schleppend, aber nach nur kurzer Zeit stellt sich eine Spannung auf, die den Leser nicht mehr loslässt. Die Flucht von Gavin und Evie ist wirklich nervenaufreibend, was vielleicht daran lag, dass man immer auf etwas gewartet hat, dieses aber nicht passiert ist. Die ganze Flucht erschien mir zu einfach und die Probleme von Gavin und Evie konnten viel zu schnell gelöst werden. Das Ende hat die Autorin kein Blatt vor den Mund genommen und auch die grausamen und schrecklichen Seiten von Elysium aufgezeigt.

Fazit:
In "Renegade - Tiefenrausch" wurde eine sehr faszinierende aber auch sehr erschreckende Welt geschafften! Doch mir persönlich war die Liebesgeschichte nicht authentisch genug und die Story hat durch die einfache Beseitigung von Problemen einiges an Spannung verloren.