Rezension

„Renegade – Tiefenrausch“ ist ein absolut mitreißender Jugendroman.

Renegade - J. A. Souders

Renegade
von J. A. Souders

Evie lebt in der Unterwasserstadt Elysium. Mutter hat sie eins gebaut um sich und ihre auserwählten Mensche vor der Brutalität des Oberfläche zu bewahren. Doch in Elysium führt Mutter nun ein hartes Regime. Gefühle sind verboten, Verpaarungen werden von ihr kontrolliert und falls jemand die Regeln bricht kommen die Vollstreckerinnen zum vorschein. Eines Tages dringt der Oberflächenbewohner Gavin in Evies vertraute Welt ein und plötzlich plagen Evie Zweifel an ihrer perfekten Welt.

„Mein Leben ist absolut perfekt!“ (Seite 7)
Elysium ist eine kleine autarke Unterwasserstadt: Abgeschnitten von der Oberfläche, da die Gründerin „Mutter“ die Oberfläche für eine barbarische Welt hält, in der die Menschen sich in gegenseitigen Kriegen umbringen, die Natur zerstören und überhaupt nur zu Gräueltaten bereit sind. Als sie damals vor einem Krieg floh und Elysium gründete, versuchte sie auch gleich die perfekten Menschen zu sich zu nehmen, um eine wirklich perfekte Welt zu erschaffen.
Evelyn ist die Tochter des Volkes: Adoptiert von Mutter und zu ihrer Nachfolgerin bestimmt. Am Anfang hat der Leser es mit einer mehr als naiven Persönlichkeit zu tun. Evelyn fragt nicht nach. Doch zum Glück scheint sie eine angeborene Neugier auf die Oberfläche zu haben und so nimmt die Geschichte ihren Lauf, als ihr der Oberflächenbewohner Gavin vor die Füße purzelt. Gemeinsam merken sie, dass das Leben in Elysium doch nicht so perfekt ist wie es scheint und suchen einen Ausweg.
Als ich den Rückentext des Romans von J. A. Souders gelesen habe, dachte ich erst, dass es wieder so eine von den Jugenddystopien ist, die gerade den Buchmarkt überschwemmen. Natürlich ist es auch eine, aber eine so gute, dass ich den Roman innerhalb von wenigen Tagen durchhatte. Gefühlsmäßig hätte ich den Roman in einem Rutsch durchlesen können. Souders hat eine wirklich komplexe Welt erschaffen und ihre Geschichte gut durchdacht. Gemeinsam mit Gavin und Evelyn erlebt man so viel spannendes und fügt Puzzlestücke zusammen, die dann am Ende ein abgehobenes, aber auch irgendwie plausibles Bild ergeben.
Obwohl es ein Jugendbuch ist, geht es manchmal ziemlich grausam zur Sache. Gleich am Anfang erlebt man eine kaltblütige Exekution mit und lernt die Vollstreckerinnen kennen: Mädchen, die das Töten gelernt haben. In der weiteren Entwicklung gibt es Blutbäder sowie gruseliger Psychoelemente. Kurzum gesagt, hat der Romana alles, was ihn zu einem Page-Turner werden lässt, inklusive einer Liebesromanze.
Ein bisschen gestört habe ich mich allerdings an der Ideologie des perfekten Menschen, die alle blauäugig und blond waren. Wer in Geschichte aufgepasst hat, kennt dieses Bild und man braucht nicht lange raten, welche Geschichte der Amerikanerin wohl als kleine Vorlage gedient hat.
Die Umschlaggestaltung gefällt mir auch ziemlich gut. Der Schutzumschlag ist in Blau gehalten wie das Meer, welches Elysium umgibt. Nimmt man diesen allerdings ab, strahlt einen ein glitzerndes lilafarbendes Buch entgegen mit einem pinken Lesebändchen. Zwar mag ich solche Mädchenfarben nicht, aber hier muss ich einfach sagen, dass es sehr schick aussieht.

Fazit

„Renegade – Tiefenrausch“ ist ein absolut mitreißender Jugendroman. Er fängt mit einem Knall an und hört mit mehreren Knallen auf. Man sollte wirklich überlegen, wann man den Roman anfängt zu lesen, da die Suchtgefahr groß ist.