Rezension

etwas hölzern geschrieben, etwas zu langatmig

Der Sommer der Freiheit - Heidi Rehn

Der Sommer der Freiheit
von Heidi Rehn

Bewertet mit 3 Sternen

~~Heidi Rehn erzählt anhand der Lebens- und Liebesgeschichte von Selma die Ereignisse um den 1. Weltkrieg herum. Selma wartet in der Sommerfrische Baden-Baden auf ihren Verlobten Gero. Doch statt Gero trifft sein Auto ein. Selma, die als eine der wenigen Frauen das Autofahren erlernt hat, erkundet mit der neugewonnenen Freiheit die Umgebung. Sie trifft auf Constanze, die bald ihre beste Freundin wird. Constanze möchte in Berlin ein Ingenieursstudium beginnen, bisher ein reines Männerstudium. Doch seit dem Tod der Mutter und ihres jüngeren Bruders möchte sie die Maschinenfabrik des Vaters übernehmen. Sie arbeitet an einer leichten, tragbaren Reiseschreibmaschine. Selma und Constanze unternehmen immer größere Touren - und treffen im Elsass auf den französischen Fotografen Robert. Beide verlieben sich in ihn, doch er verschwindet bald wieder aus ihrem Leben.
Der historische Roman befasst sich mit der beginnenden Selbständigkeit der jungen Frauen, auch ausgelöst durch den Männermangel im 1. Weltkrieg, bei dem Frauen Aufgaben der Männer übernehmen mussten. Die verschiedenen Dreiecksbeziehungen nehmen ebenfalls einen breiten Raum ein. Es ist mehr ein Frauen- und Liebesroman als eine Erzählung über den 1. Weltkrieg.
Heidi Rehns Schreibstil klingt manchmal recht hölzern an. Haben sich die Menschen damals so unterhalten, soll dieser Schreibstil authentisch für die Zeit vor 100 Jahren gewesen sein? Meiner Ansicht nach ist der Roman um einiges zu lang geraten, viele Episoden des Liebeslebens und der Beschreibungen der Personen und Umgebungen hätten gestrafft interessanter erzählt werden können.