Rezension

Gelungener, mitreißender Auftakt

Die Krone der Sterne - Kai Meyer

Die Krone der Sterne
von Kai Meyer

Bewertet mit 5 Sternen

Die Mischung aus Fantasy und Sci-Fi funktioniert! Für mich hat alles gestimmt und die Fortsetzung kann nicht schnell genug kommen.

Kai Meyer gehört zu meinen absoluten Lieblingsautoren, und als er auf der Leipziger Buchmesse davon erzählte in seinem nächsten Buch Fantasy und Science Fiction verbinden zu wollen, war mir sofort klar dass ich es definitiv lesen würde. Dementsprechend habe ich mich riesig gefreut, ein Jahr später bei der Lovelybooks Leserunde für Die Krone der Sterne dabei sein zu dürfen!

Die Begeisterung mit der Kai Meyer das Buch damals vorgestellt hat, spiegelt sich auf allen Seiten wieder. Schon das Cover ist mit wunderschönen Details verziert, die auf blauem Grund in Kupfer- und Goldtönen schimmern und es zu einem echten Schmuckstück machen. Und auch wenn man das Buch aufschlägt, gibt es unzählige visuelle Highlights zu entdecken. Die reichen von praktischen Übersichten zum Aufbau der Galaxie und der wichtigsten Gruppierungen, bis hin zu Zeichnungen von Raumschiffen und Szenen aus dem Buch, zu denen man während des Lesens zurückkehren und immer mehr Verbindungen herstellen kann.

Es war einfach faszinierend, in diese Welt einzutauchen und so viel wie möglich darüber herauszufinden, obwohl mit jeder neuen Information eigentlich mehr Fragen entstehen als beantwortet werden. Die Mischung aus Fantasy und Science Fiction ist großartig und bietet endlose Möglichkeiten. Auch dieses Universum fühlt sich so real und detailliert geplant an, dass man es kaum erwarten kann alle Zusammenhänge herzustellen.

Die unterschiedlichen Perspektiven helfen dabei, die Ziele und Geschichten der verschiedenen Gruppen zu verstehen. Iniza, Baroness und unsere Hauptprotagonistin, flüchtet mit ihrem Hauptmann und Geliebten Glanis vor dem herrschenden Hexenorden. Dabei stoßen der grimmige Kranit und später die sarkastische Shara zu ihnen, die normalerweise als Kopfgeldjäger oder Händler nur ihre eigenen Interessen verfolgen und sich dadurch schwer einschätzen lassen. So ist diese kleine Heldentruppe anfangs eher eine Zweckgemeinschaft, was eine ganz besondere Dynamik entstehen lässt und Entwicklungen in viele Richtungen möglich macht. Zusammen mit den Geheimnissen dieses Universums und einigen Plot-Twists trägt das nur noch mehr zur ohnehin spannenden Handlung bei. Es fällt schwer das Buch aus der Hand zu legen, wenn sich Iniza & Co. in einem der coolsten Raumschiffen aller Zeiten aus einer Gefahrensituation nach der anderen kämpfen müssen. Action kommt zwischen den Sternen also definitiv nicht zu kurz. 

Besonders positiv ist mir außerdem aufgefallen, wie komplex die Charaktere waren. Obwohl die Geschichte und der Weltenaufbau im Vordergrund standen, gewinnt jede Figur mit der Zeit an Tiefe, sie machen Fehler und verändern sich, was das Ganze noch interessanter werden lässt. Iniza und die Muse, eine künstliche Intelligenz, haben sich für mich zu den spannendsten Mitspielern entwickelt. Dabei hat es mich wirklich gefreut, dass es nicht wie in Sci-Fi üblich nur eine Frau umgeben von Männern gibt. Das Verhältnis wurde gut ausbalanciert und die Ladies dürfen auch zu den wichtigen Charakteren gehören, die man definitiv nicht unterschätzen sollte. Je näher man sie alle kennen lernt, desto deutlicher wird dass hinter ihnen, aber auch hinter dem gesamten Buch, noch so viel mehr steckt. Die Reise durch dieses gewaltige Universum hat gerade erst begonnen.

Die Krone der Sterne ist der gelungene Auftakt einer Reihe, deren Fortsetzung schon jetzt ungeduldig erwartet wird. Die Mischung aus Fantasy und Science Fiction fasziniert ebenso wie das Zusammenspiel der Charaktere, und man wird von der ersten bis zur letzten Seite mitgerissen. Ich bin jetzt schon gespannt darauf, weiter in dieses Universum einzutauchen und seine Mysterien zu entschlüsseln.