Rezension

Glaktisches Kopfkino vom Feinsten!

Die Krone der Sterne - Kai Meyer

Die Krone der Sterne
von Kai Meyer

Bewertet mit 5 Sternen

Iniza ist auf dem Weg zur allmächtigen Gottkaiserin und ihrem Hexenorden, denn sie wurde zur Braut auserwählt und muss jetzt der galaktischen Macht folgen. Allerdings will sie sich dem nicht kampflos überlassen, so hat sie mit ihrem Geliebten Glanis einen Fluchtplan geschmiedet und dieser soll jetzt umgesetzt werden. Natürlich läuft dieser nicht glatt und so müssen sie improvisieren und sich mit dem Kopfgeldjäger Kranit und der Alleshändlerin Shara Bitterstern zusammentun. Auf einem Schiff knallt somit Misstrauen, Furcht und jede Menge todesmutige Pläne aufeinander. Jeder hat seine eigenen Sorgen und Wünsche, aber eins steht im Auge der Gefahr fest, zusammen halten sie gegen jeden Gegner durch und stellen sich dem Gefecht aus Laserfeuern und galaktischen Mächten. Wohin wird sie ihre Reise bringen? Können sie der Gottkaiserin entfliehen? Oder werden sie sich vorher gegenseitig verraten?

Ich habe schon seit Ewigkeiten keinen Kai Meyer Roman mehr gelesen, somit liegt der Letzte auch schon einige Zeit zurück und hatte damals so gar nicht meinem Lesegeschmack getroffen, aber jetzt kommt er mit Science Fiction und der Inhalt war sofort meins. Als alter Star Wars und Star Trek Gucker hatte ich total die Hoffnung diese Abenteuer auch mal in Buchform zu lesen und mich von einer neuen Welt einnehmen zu lassen, ob das, Herrn Meyer gelungen ist, verrate ich euch jetzt.

Der Einstieg ging so flott in die Geschichte, dass ich mich fast in Überschallgeschwindigkeit an meinem Lesesessel festkrallen musste. Herr Meyer hält sich nämlich nicht lange mit endlosen Formulierungen für die Tatbestände vom Setting auf, sondern wirft uns einfach mitten in die Flucht von Iniza. So lernten wir auch direkt die Heldin des Ganzen kennen und merkten gleich, die junge Frau hat es drauf und ist mal so gar kein Opfer, sondern eine Kämpferin. Während wir uns also durch Schächte quetschten, im All spazieren gehen, bekommen wir ganz geschickt vom Autor die Begebenheiten eingestreut, so bekam man einen Überblick über die kosmische Welt und der Spannungsfaktor war immer noch auf dem Hochlevel und das schaffte Kai Meyer von Anfang bis Ende. Es folgte eine Überraschung der Nächsten und die Entwicklungen haben einen einfach an den Buchseiten kleben lassen. Ich muss gestehen, dass ich so in einem Leserausch gerate, hatte ich nicht erwartet, aber es war einfach ganz großes Kino.

Auch seine Figuren waren wirklich alle super durchdacht und machten das Lesen wirklich zum Vergnügen. Iniza ist eine Baroness und wird als ausgewählte Braut zur Gottkaiserin geschickt, aber so leicht lässt sie sich ihr Leben nicht bestimmen. Heimlich hat sie eine Beziehung zum Soldaten Glanis angefangen und diese Liebe ist nicht ganz ohne Ergebnis geblieben. So haben wir wirklich mal eine Heldin, die auf allen Ebenen ihres Lebens kämpfen und vermitteln muss. Ich mag starke weibliche Romanfiguren, allerdings ist so Glanis ein bisschen blass geblieben. Er hat zwar seine Momente und man mag ihn von Anfang an, aber er hält nun mal den Rücken für Iniza frei und so verweilt er im Hintergrund. Beide sind jung, beide werden unterschätzt und überraschen so ihre Mitverbündeten. Und so kommen wir zu den beiden Figuren mit Ecken und Kanten, Kranit der Kopfgeldjäger, der sich schon aus vielen aussichtslosen Situationen heraus gekämpft hat, um den sich Legenden ranken und der auf seine alten Tage etwas sentimental wird. Diesen grantigen, ungehobelten Mann möchte man eigentlich schnell ins Leserherz schließen, aber man ist vorsichtig, immerhin kennt man seine Hintergedanken noch nicht. Ihm gegenüber stellt man die Alleshändlerin Shara, die sich nach einer Gefangenenstrafe endlich zurück in ihr Leben kämpfen will und feststellt, dass man ihr Schiff verkauft hat und das geht ja nun mal gar nicht. So schlittert sie in eine Geschichte, an der sie nicht teilhaben will und sorgt dafür um so eine oder andere wütende Auseinandersetzung mit Kranit. Bei ihr hat man oft das Gefühl von Mitleid, allerdings macht sie es mit ihrer aufbrausenden Art wieder kaputt und man möchte sie knebeln. Wie ihr seht, Figuren, die man einfach begleiten möchte, ein Haufen komplett verschiedener Charaktere, die für mega Unterhaltung und Überraschungen sorgen.

Für mich hat Kai Meyer hier wirklich eine Geschichte geschrieben, die mich rund um begeistern konnte. Viele verschiedene Mächte, die um die Galaxis kämpfen und deren Beweggründe noch nicht ganz offen liegen, ein Team, was erst zusammenwachsen muss, dazu jede Menge überraschender Action und einen dauerhaft anhaltenden rasenden Leserherzschlag. Dazu noch ein bisschen Liebe und Magie, alles gewürzt mit Laserpistolen und Hyperantrieb, sodass man einfach Spaß beim Entdecken dieser Welt hatte. Für mich war dieser Ausflug perfekt harmonisiert und abgemischt, man hat so richtigen den Spaß und die Freude vom Autor gespürt. Allerdings war für mich das Ende, noch kein Ende, es muss weitergehen und da lese ich zu meinem Erstaunen, das Herr Meyer hofft, das dieses Buch gut ankommt und er gern eine Fortsetzung schreiben würde. Also ich kann euch nur empfehlen, lest es, lasst euch begeistern und ein Leinwandabenteuer im Kopf erleben, es lohnt sich total und bitte Herr Meyer, schreiben sie einen zweiten Teil.