Rezension

Gelungener Start in ein neues Genre

Sommer der Wahrheit - Nele Löwenberg

Sommer der Wahrheit
von Nele Löwenberg

Bewertet mit 4.5 Sternen

Die 15jährige Sheridan lebt mit ihren Adoptiveltern und ihren vier Brüdern auf einer abgelegenen Farm in Nebraska. Sie ist intelligent, sehr musikalisch und will unbedingt weg aus dieser Kleinstadt. Sie hat nicht viel zu lachen, denn ihre streng religiöse Adoptivmutter und der „ekelige“ Bruder Esra machen ihr das Leben schwer.

Sheridan entdeckt ihre Sexualität und lebt sie auch voll aus. Auf der Suche nach Liebe und Geborgenheit verliebt sie sich in wesentlich ältere Männer und erlebt diverse Enttäuschungen.

In dieser Zeit beginnt sie ebenfalls mit Nachforschungen nach ihren leiblichen Eltern und entdeckt erstaunliches.

Das Cover vermittelt bereits den Eindruck von Einsamkeit … das Farmhaus einsam und mit nur einem beleuchteten Fenster, die kahlen Bäume und die Wolken im Hintergrund. Das Düstere wird etwas relativiert durch den roten Klatschmohn im Vordergrund – für mich sehr gelungen.

Die Charaktere der Protagonisten sind stringent gezeichnet. Sheridan ist eine starke Persönlichkeit und kommt sympathisch rüber, die Adoptivmutter ist streng, lieblos und ungerecht, der Bruder Esra ist ein Ekelpaket und die verschiedenen Männer verhalten sich ihrer zugedachten Rolle entsprechend.

Obwohl Sheridan ein intelligentes Mädchen ist, ist sie im wirklichen Leben oft sehr naiv und das hat mich ein wenig gestört. Ansonsten war das Buch vom Anfang bis zum Ende fesselnd. Der Schreibstil lässt sich locker-flüssig lesen wie man es von Nele Neuhaus gewöhnt ist. Sie hat mit diesem Roman gezeigt, dass sie nicht nur Krimis kann.